Okulä­re Betei­li­gung bei chro­nisch-entzünd­li­chen Darmerkrankungen

Prävalenz liegt bei einem Morbus Crohn höher als bei einer Colitis ulcerosa

5. Januar 2023

TAICHUNG (Bier­mann) – Eine aktu­el­le Arbeit hat gezeigt, dass eine okulä­re extra-intes­ti­na­le Mani­fes­ta­ti­on (O‑EIM) einer Chro­nisch-entzünd­li­chen Darm­er­kran­kung (CED) häufi­ger bei erwach­se­nen Euro­pä­ern als bei Perso­nen eines ande­ren Konti­nents auftritt und das Risiko bei einem Morbus Crohn (MC) erheb­lich höher liegt als bei einer Coli­tis ulce­ro­sa (CU). Nichts­des­to­trotz beto­nen die Autoren der Arbeit, dass die Ergeb­nis­se der Lite­ra­tur stark hete­ro­gen ausfal­len, sodass Asso­zia­tio­nen weiter veri­fi­ziert werden sollten.

Die Wissen­schaft­ler führ­ten im Rahmen ihres Reviews mit Meta­ana­ly­se eine Lite­ra­tur­re­cher­che in gängi­gen Daten­ban­ken bis Juni 2022 zur Präva­lenz von O‑EIM infol­ge eines MC oder einer CU bei erwach­se­nen Pati­en­ten durch. Die Arbeits­grup­pe selek­tier­te 21 Studi­en mit insge­samt 190.941 CID-Pati­en­ten, von denen 62.874 an einem MC und 128.067 an einer CU litten.

Die Forscher ermit­tel­ten mithil­fe einer gepool­ten Meta­ana­ly­se, dass Pati­en­ten mit MC ein signi­fi­kant höhe­res Risiko für eine Uvei­tis aufwie­sen als solche mit einer CU (OR 1,603; 95%-KI 1,254–2,049; p<0,001). Keine signi­fi­kan­ten Unter­schie­de wurden zwischen Pati­en­ten mit MC und CU in Bezug auf die Präva­lenz einer Episkle­ri­tis (p=0,263) oder einer Konjunk­ti­vi­tis (p=0,837) beob­ach­tet. Demge­gen­über konsta­tier­ten die Exper­ten mithil­fe einer Subgrup­pen­ana­ly­se nach Auftei­lung der Studi­en­po­pu­la­ti­on entspre­chend der Herkunfts-Konti­nen­te Asien und Europa, dass die euro­päi­schen Pati­en­ten mit einem MC ein signi­fi­kan­te höhe­res Risiko für eine Uvei­tis bzw. Episkle­ri­tis zeig­ten als solche mit einer CU (gepool­te OR 1,683; 95%-KI 1,377–2,056; p<0,001 und gepool­te OR 2,401; 95%-KI 1,112–5,184; p=0,026), während bei asia­ti­schen Pati­en­ten keine signi­fi­kan­ten Unter­schie­de verzeich­net wurden (p=0,410). Ebenso konn­ten die Forschen­den, obwohl bekannt ist, dass eine O‑EIM einer CID als Prodromal­sta­di­um voran­ge­hen kann, aufgrund der inkon­sis­ten­ten Ergeb­nis­se der Studi­en keine signi­fi­kan­ten Asso­zia­tio­nen herstel­len (p=0,586).

(tt)

Autoren: Li JX et al.
Korrespondenz: Yi-Yu Tsai; yiyutsai@seed.net.tw
Studie: The Prevalence of Ocular Extra-Intestinal Manifestations in Adults Inflammatory Bowel Disease: A Systematic Review and Meta-Analysis
Quelle: Int J Environ Res Public Health 2022; Nov 25;19(23):15683.
Web: dx.doi.org/10.3390/ijerph192315683

html

Aus rechtlichen Gründen (Heilmittelwerbegesetz) dürfen wir die Informationen nur an Fachkreise weitergeben.