Okulä­re Befun­de bei Kindern mit Kopfschmerzen

Studie beschreibt wichtige Assoziationen

18. Oktober 2022

PHILADELPHIA (Bier­mann) – Einer aktu­el­len Studie zufol­ge ist bei jedem Kind mit Ceph­al­gie eine ophthal­mo­lo­gi­sche Unter­su­chung, einschließ­lich einer Refrak­ti­on in Zyklo­ple­gie erfor­der­lich und essen­zi­ell, da in 25% der Fälle eine behan­del­ba­re okulä­re Erkran­kung zugrun­de liegt.

In ihre Quer­schnitts­stu­die schlos­sen die Wissen­schaft­ler 1878 Kinder (mitt­le­res Alter 10 Jahre; [Bereich 2–18 Jahre]) mit Kopf­schmer­zen ein, die sich in einer ophthal­mo­lo­gi­schen Schwer­punkt­am­bu­lanz vorstell­ten. Die Arbeits­grup­pe evalu­ier­te alle Befun­de der senso­mo­to­ri­schen Unter­su­chun­gen, des vorde­ren Augen­ab­schnit­tes, des Fundus in Mydria­sis sowie der Refrak­ti­on in Zyklo­ple­gie. Zusätz­lich bestimm­ten die Forschen­den die Präva­lenz für ≥1 neuen Befund okulä­rer oder versteck­ter neuro­lo­gi­scher Patho­ge­ne­se der Ceph­al­gie, einschließ­lich Glau­kom, Uvei­tis, Papil­len­pa­tho­lo­gien oder Asthen­opie infol­ge von Stra­bis­mus oder refrak­ti­ver Proble­me. Charak­te­ris­ti­ka der Kopf­schmer­zen und damit asso­zi­ier­te Sympto­me wurden als Risi­ko­fak­to­ren für okulä­re Befun­de bewertet.

Die Forscher ermit­tel­ten bei 492 der 1878 Kinder (26,1%; 95%-KI 24,3–28.2) neue Augen­be­fun­de, die Kopf­schmer­zen verur­sach­ten oder auf eine intra­kra­ni­elle Erkran­kung hinwie­sen. Diese umfass­ten refrak­ti­ve Störun­gen (n=342; 18,2%), Stra­bis­mus (n=83; 4,4%), Papil­len­pa­tho­lo­gien (n=51; 2,7%, davon Papillenödem/Stauungspapille mit erhöh­tem intra­kra­ni­el­len Druck n=26 und Pseu­do­pa­pil­len­ödem ohne intra­kra­ni­el­ler Druck­stei­ge­rung n=25), Uvei­tis (n=6; 0,3%) sowie Glau­kom (n=2; 0,1%). Des Weite­ren stell­ten die Exper­ten eine Asso­zia­ti­on zwischen den okulä­ren Befun­den und einer kurzen Dauer der Ceph­al­gie fest (p=0,047), während keine Verbin­dung mit der Häufig­keit der Kopf­schmer­zen, mit Photopho­bien, mit Übelkeit/Erbrechen und mit visu­el­len Verän­de­run­gen bestand. Demge­gen­über konsta­tier­ten die Ophthal­mo­lo­gen mithil­fe der univa­ria­blen Analy­se, dass ein patho­lo­gi­scher Papil­len­be­fund mit Verän­de­run­gen der Sehfunk­ti­on (p≤0,001), mit Übelkeit/Erbrechen (p≤0,002) sowie morgend­li­chem Kopf­schmerz (p=0,02) verbun­den war.

(tt)

Autoren: Lin LY et al.
Korrespondenz: Gil Binenbaum; binenbaum@email.chop.edu
Studie:  Ocular Findings in Children with Headache
Quelle: Ophthalmic Epidemiol 2022; Sep 20;1-8.
Web: dx.doi.org/10.1080/09286586.2022.2125019

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