BANGKOK (Biermann) – Eine aktuelle Studie hat gezeigt, dass Patienten mit einer Demenz vom Alzheimer-Typ (ATD) eine signifikant stärkere Verdünnung der Netzhaut peri- und parafoveal aufweisen als in anderen retinalen Regionen. Den Autoren der Arbeit zufolge scheinen diese Bereiche empfindlicher auf einen frühen Axonverlust von Ganglienzellen zu reagieren und könnten sich daher als Biomarker zur Früherkennung neurodegenerativer Erkrankungen eignen.
In ihre deskriptive Vergleichsstudie schlossen die Wissenschaftler 24 ATD-Patienten aus einem Behandlungszentrum ein, in dem deren kognitive Fitness trainiert wurde. Ebenso in die Untersuchung aufgenommen wurden 39 alters- und geschlechtsangepasste Kontrollpersonen. Die Arbeitsgruppe bestimmte mittels des Thai Mental State Examination-Scores ([TMSE]; neuropsychiatrischer Test; Punktzahl 0–30; normal >23) die mentale Leistung und mithilfe der OCT und der OCT-Angiographie (OCT‑A) die Dicke sowie die Gefäßdichte (VD) im Bereich der Makula und der Papille. Zusätzlich beurteilten die Forschenden mithilfe des OSDI-Scores (Ocular Surface Disease Index), der Tränenfilmaufrisszeit (TBUT) sowie der Blinzelfrequenz die Augenoberfläche im Zusammenhang mit einem trockenen Auge gemäß den Kriterien der Asia Dry Eye Society ([ADES]; tränenfilmorientierte Diagnose). Anhand einer Korrelationsanalyse wurden die verschiedenen Parameter zwischen den Gruppen verglichen.
Die Forscher ermittelten keinen signifikanten Unterschied in Bezug auf die Prävalenz eines trockenen Auges zwischen der ATD- und der Kontrollgruppe (13 vs. 15%). Demgegenüber erwies sich die para- und perifoveale Dicke der Makula als signifikant geringer im Vergleich zur Kontrollgruppe (291,67 vs. 308,24 µm und 262,58 vs. 280,27 µm; beide p<0,01). Zudem konstatierten die Experten, dass die gesamte makuläre VD (p<0,01), die papilläre VD auf Höhe des Sehnervenkopfes (p<0,01) sowie die papilläre VD auf Höhe der radiären peripapillären Kapillaren (p<0,05) bei den ATD- gegenüber den Kontrollaugen signifikant niedriger ausfiel. Darüber hinaus korrelierte eine Reduktion der makulären Dicke und der VD positiv mit solcher der kognitiven Leistung.
(tt)