NANCY (Biermann) – Die subkonjunktivale Implantation eines XEN-45-Gel-Stents führt (XGI) bei Patienten mit einem refraktären Offenwinkelglaukom (OWG) unter realen Bedingungen zu einer guten Senkung des Augeninnendruckes (IOD) und der Anzahl eingesetzter Antiglaukomatosa (AGM) bei einem gleichzeitig günstigen Sicherheitsprofil. Dieses Fazit ziehen die Autoren einer aktuellen Arbeit. Darin haben sie zudem gezeigt, dass die Ergebnisse in etwa mit denjenigen aus bislang durchgeführten Studien übereinstimmen.
In ihre retrospektive Studie schlossen die Wissenschaftler 53 Patienten (65 Augen, mittleres Alter 75,38±7,31 Jahre) ein, bei denen im Zeitraum 2019 bis 2020 in der Augenklinik des Nancy Regional University Hospital Center (Frankreich) entweder eine alleinige XGI (n=8; 12,3%) oder eine Kombination mit einer Kataraktextraktion (n=57; 87,7%) erfolgte. Die Arbeitsgruppe legte als primären Endpunkt den IOD sowie als sekundäre Endpunkte die Anzahl eingesetzter AGM und unerwünschter Ereignisse (UE) nach 12 Monaten fest.
Die Forscher ermittelten, dass sich der mittlere IOD in der Gesamtkohorte von 17,86±4,22 mmHg mit 2,16±1,01 AGM präoperativ auf 14,55±2,66 mmHg mit 0,49±0,94 AGM nach 12 Monaten verbesserte (IOD-Reduktion um 18,51%; beide p<0,05). Des Weiteren konstatierten die Experten folgende UE: Stent-Dislokationen (n=8; 12,31%), von denen 3 chirurgisch revidiert wurden, unkontrollierbarer IOD (n=1; 1,53%), bei dem eine Trabekulektomie erforderlich war, venöser Gefäßverschluss (n=1; 1,53%), weswegen eine Laserkoagulation erfolgte, Aderhautamotio (n=3; 4,61%) sowie kornealer Ulkus (n=3; 4,61%). Ein Sickerkissen-Needling war bei 18 Augen (27,69%) notwendig.
Die Glaukomspezialisten stellten folgende Übereinstimmungen und Unterschiede beim Vergleich der 12-Monats-Ergebnisse mit solchen in der Literatur fest: einen geringeren mittleren IOD (14,55 vs. 15,90 mmHg; p<0,05), eine sich nahezu entsprechende Anzahl an AGM (0,49 vs. 0,40; p=0,51) und an Needlings (27,69 vs. 32,00%; p=0,36) sowie eine häufigere Dislokation des Stents (12,31 vs. 7,70%; p<0,05).
(tt)