Offen­win­kel­glau­kom und XEN-Gel-Stentimplantation

Real-World-Ergebnisse und Vergleich mit solchen in der Literatur

10. Januar 2023

NANCY (Bier­mann) – Die subkon­junk­ti­va­le Implan­ta­ti­on eines XEN-45-Gel-Stents führt (XGI) bei Pati­en­ten mit einem refrak­tä­ren Offen­win­kel­glau­kom (OWG) unter realen Bedin­gun­gen zu einer guten Senkung des Augen­in­nen­dru­ckes (IOD) und der Anzahl einge­setz­ter Antig­lau­kom­a­to­sa (AGM) bei einem gleich­zei­tig güns­ti­gen Sicher­heits­pro­fil. Dieses Fazit ziehen die Autoren einer aktu­el­len Arbeit. Darin haben sie zudem gezeigt, dass die Ergeb­nis­se in etwa mit denje­ni­gen aus bislang durch­ge­führ­ten Studi­en übereinstimmen.

In ihre retro­spek­ti­ve Studie schlos­sen die Wissen­schaft­ler 53 Pati­en­ten (65 Augen, mitt­le­res Alter 75,38±7,31 Jahre) ein, bei denen im Zeit­raum 2019 bis 2020 in der Augen­kli­nik des Nancy Regio­nal Univer­si­ty Hospi­tal Center (Frank­reich) entwe­der eine allei­ni­ge XGI (n=8; 12,3%) oder eine Kombi­na­ti­on mit einer Kata­rakt­ex­trak­ti­on (n=57; 87,7%) erfolg­te. Die Arbeits­grup­pe legte als primä­ren Endpunkt den IOD sowie als sekun­dä­re Endpunk­te die Anzahl einge­setz­ter AGM und uner­wünsch­ter Ereig­nis­se (UE) nach 12 Mona­ten fest.

Die Forscher ermit­tel­ten, dass sich der mitt­le­re IOD in der Gesamt­ko­hor­te von 17,86±4,22 mmHg mit 2,16±1,01 AGM präope­ra­tiv auf 14,55±2,66 mmHg mit 0,49±0,94 AGM nach 12 Mona­ten verbes­ser­te (IOD-Reduk­ti­on um 18,51%; beide p<0,05). Des Weite­ren konsta­tier­ten die Exper­ten folgen­de UE: Stent-Dislo­ka­tio­nen (n=8; 12,31%), von denen 3 chir­ur­gisch revi­diert wurden, unkon­trol­lier­ba­rer IOD (n=1; 1,53%), bei dem eine Trabe­ku­lek­to­mie erfor­der­lich war, venö­ser Gefäß­ver­schluss (n=1; 1,53%), weswe­gen eine Laser­ko­agu­la­ti­on erfolg­te, Ader­haut­amo­tio (n=3; 4,61%) sowie kornea­ler Ulkus (n=3; 4,61%). Ein Sicker­kis­sen-Need­ling war bei 18 Augen (27,69%) notwendig.

Die Glau­kom­spe­zia­lis­ten stell­ten folgen­de Über­ein­stim­mun­gen und Unter­schie­de beim Vergleich der 12-Monats-Ergeb­nis­se mit solchen in der Lite­ra­tur fest: einen gerin­ge­ren mitt­le­ren IOD (14,55 vs. 15,90 mmHg; p<0,05), eine sich nahezu entspre­chen­de Anzahl an AGM (0,49 vs. 0,40; p=0,51) und an Need­lings (27,69 vs. 32,00%; p=0,36) sowie eine häufi­ge­re Dislo­ka­ti­on des Stents (12,31 vs. 7,70%; p<0,05).

(tt)

Autoren: About C et al.
Korrespondenz: Celia About; celia.about@gmail.com
Studie: Gelatin implant in the treatment of open-angle glaucoma: Safety and efficacy in real-life conditions
Quelle: J Fr Ophtalmol 2022; Dec 21;S0181-5512(22)00427-2.
Web: dx.doi.org/10.1016/j.jfo.2022.07.012

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