ALICANTE (Biermann) – Die XEN-45-Gelstentimplantation ab interno ([XGI]; subkonjunktivales minimalinvasives glaukomchirurgisches Verfahren) verringert bei Patienten mit einem Offenwinkelglaukom (OWG) den Augeninnendruck (IOD) sowie die Anzahl eingesetzter Antiglaukomatosa (AGM) bei einem gleichzeitig günstigen Sicherheitsprofil signifikant, gleichgültig, ob der Eingriff alleine oder in Kombination mit einer Kataraktextraktion (Phako) erfolgt. Zu diesem Ergebnis kommen die Autoren einer aktuellen Arbeit.
In ihre retrospektive monozentrische Studie schlossen die Wissenschaftler 100 Patienten (154 Augen; mittleres Alter 72,1 ±8,9 Jahre) mit einem therapierefraktären OWG (primäres OWG n=112; 74,7%) ein, von denen bei 37 Augen (24,0%) eine alleinige XGI (XGI-Gruppe) und bei 117 (76,0%) ein kombinierter Eingriff mit Phako (Kombi-Gruppe) erfolgte. Die Arbeitsgruppe verglich die Ergebnisse beider Gruppen und legte als primären Endpunkt die Veränderung des mittleren IOD vom Ausgangswert bis Monat 36 fest.
Die Forscher ermittelten, dass sich der mittlere IOD in der XGI-Gruppe von präoperativ 21,2 ±6,2 mmHg mit 2,6 ±0,7 eingesetzten AGM auf 14,3 ±4,0 mmHg mit 0,4 ±0,8 AGM nach 36 Monaten signifikant verbesserte (p<0,0004; p<0,0001), während in der Kombi-Gruppe eine Reduktion von 18,4 ±4,3 mmHg mit 1,9 ±0,8 AGM auf 15,2 ±3,7 mmHg mit 0,2 ±0,5 AGM verzeichnet wurde (p=0,0009; p<0,0001), ohne signifikante intergruppale Unterschiede. In der gesamten Kohorte konstatierten die Glaukomspezialisten eine signifikante Verminderung des mittleren IOD von 19,1 ±5,0 mmHg mit 2,1 ±0,8 AGM zu Studienbeginn auf 14,9 ±3,8 mmHg mit 0,2 ±0,6 AGM nach 36 Monaten (beide p<0,0001).
Darüber hinaus zeigte sich, dass der Anteil an Augen mit einem finalen mittleren IOD von ≤14 bzw. ≤16 mmHg nicht signifikant zwischen den Gruppen differierte (p=0,841 bzw. p=0,508). Zudem eruierten die Experten, dass sich die Inzidenz unerwünschter Ereignisse in beiden Gruppen in etwa entsprach, während es bei den XGI-Augen häufiger zu chirurgischen Revisionen kam (21,6 vs. 7,0%; p=0,012).
(tt)