Offen­win­kel­glau­kom und Ultraschall-Zykloplastik

Studie unterstreicht vorteilhaftes Wirksamkeits- und Sicherheitsprofil

28. Dezember 2022

KOLKATA (Bier­mann) – Die Ultra­schall-Zyklo­plas­tik (UCP) stellt ein zyklo­de­struk­ti­ves Verfah­ren zur Reduk­ti­on der Kammer­was­ser­pro­duk­ti­on dar, bei dem das Zili­ar­epi­thel mit hoch­in­ten­si­ver Ultra­schall­ener­gie selek­tiv koagu­liert und durch Fokus­sie­ren auf die gewünsch­te Tiefe und Fläche die Schä­di­gung des Umge­bungs­ge­we­bes mini­miert wird. Wie die Autoren einer aktu­el­len Arbeit nun berich­ten, führt dieser Eingriff bei Pati­en­ten mit einem insbe­son­de­re primä­ren, aber auch sekun­dä­ren Offen­win­kel­glau­kom (OWG) zu einer signi­fi­kan­ten Verrin­ge­rung des Augen­in­nen­dru­ckes (IOD) bei einem gleich­zei­tig güns­ti­gen Sicherheitsprofil.

In ihre prospek­ti­ve Inter­ven­ti­ons­stu­die schlos­sen die Wissen­schaft­ler 28 Patienten/Auge (mitt­le­res Alter 63,82±6,46 Jahre) mit einem refrak­tä­ren primä­ren (n=21; 75%) und sekun­dä­ren (n=7; 25%; Pseu­do­ex­fo­li­a­ti­on [PEXG; n=4; 14,28%]; Pigment­di­sper­si­on [PDG; n=1; 3,57%]; Neovas­ku­la­ri­sa­ti­on [NVG; n=2; 7,14%]) OWG ein, bei denen im Zeit­raum Novem­ber 2018 bis Januar 2020 eine UCP (Sonde der 2. Gene­ra­ti­on; 6 Schüs­se mit 8 s Dauer; Leis­tung 2,45 W; Frequenz 21 MHz) durch­ge­führt wurde. Die Arbeits­grup­pe legte als primä­ren Endpunkt den IOD fest. Die sekun­dä­ren Endpunk­te umfass­ten u.a. post­ope­ra­ti­ve uner­wünsch­te Ereig­nis­se (UE). Der Nach­un­ter­su­chungs­zeit­raum betrug 12 Monate.

Die Forscher ermit­tel­ten, dass sich der mitt­le­re IOD von 24,93±4,27 mmHg mit 3,32 ±0,47 einge­setz­ten Antig­lau­koma­to­sa (AGM) präope­ra­tiv auf 15,82±3,14 mmHg mit 0,68±0,74 AGM nach 12 Mona­ten verbes­ser­te (mitt­le­re IOD-Reduk­ti­on ‑9,14 ±4,09 mmHg; Verrin­ge­rung um 36,66%; beide p<0,00001). Des Weite­ren stell­ten die Exper­ten fest, dass insge­samt 25 Augen (89,28%) einen quali­fi­zier­ten Erfolg (IOD <21 mmHg und ≥5 mmHg; IOD-Vermin­de­rung um ≥15 % mit AGM) erreich­ten (95,23% bei POWG; 75% bei PEXG; 100% bei PDG und 50% bei NVG). Bei den 3 übri­gen Augen erfolg­te bei jeweils 1 Auge mit POWG und PEXG ein Filtra­ti­ons­ein­griff und bei 1 Auge mit NVG eine Zyklo­pho­to­ko­agu­la­ti­on. Schwer­wie­gen­de UE wurden, bis auf einen tran­si­en­ten post­ope­ra­ti­ven Reiz­zu­stand bei 9 Augen (32,14%), nicht beobachtet.

(tt)

Autoren: Paul C et al.
Korrespondenz: Chandrima Paul; drchandrimapaul@gmail.com
Studie: Efficacy and safety of ultrasound cycloplasty in Indian eyes with open-angle glaucoma
Quelle: Indian J Ophthalmol 2022; Dec;70(12):4168-4171.
Web: dx.doi.org/10.4103/ijo.IJO_827_22

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