BUSAN (Biermann) – Die Autoren einer aktuellen Arbeit haben wichtige morphologische Befunde eines Sickerkissens (Siki) nach einer Trabekulektomie (TE) mit subtenonaler Amnionmembrantransplantation ([AMT]; Plazenta als natürliches Anti-Fibrotikum) bei Patienten mit einem primären Offenwinkelglaukom (POWG) identifiziert, die mit einem Erfolg bzw. einem Versagen der Filtrationschirurgie korrelieren und klinisch hilfreich sein können.
Die Wissenschaftler überprüften retrospektiv medizinische Unterlagen zu 68 Patienten/Augen mit POWG, bei denen eine TE mit AMT erfolgte. Die Arbeitsgruppe definierte einen chirurgischen Erfolg als einen Augeninnendruck (IOD) ≤18 mmHg sowie eine Reduktion des IOD um ≥20% ohne Einsatz von Antiglaukomatosa (AGM). Des Weiteren evaluierten die Forschenden mithilfe einer Vorderabschnitts-OCT (AS-OCT) folgende Parameter innerhalb des Siki: dessen Höhe und Wanddicke, Streifenphänomene (Dicke mehrerer paralleler hyperreflektiver Schichten innerhalb der Wand), das Wandreflektionsvermögen, das Ausmaß (Score) des flüssigkeitsgefüllten Raums ([FFSS]; Fluid-filled Space-Score) und dessen Höhe sowie eine Mikrozystenbildung. Zudem wurden mittels einer logistischen Regressionsanalyse Faktoren bestimmt, die mit der IOD-Kontrolle assoziiert waren.
Die Forscher ermittelten, dass 56 der 68 Augen (82,4%) die Erfolgskriterien erreichten, während bei 12 Augen (17,6%) ein Misserfolg verzeichnet wurde. In der Erfolgsgruppe lagen die Siki-Höhe (p=0,009), die Wanddicke (p=0,001), die Dicke der Streifenschichten (p=0,001), der FFSS (p=0,001) sowie die Häufigkeit von Mikrozysten (p=0,001) signifikant höher als in der Versagergruppe. Demgegenüber erwies sich das Reflektionsvermögen der Siki-Wand bei den Versageraugen als signifikant ausgeprägter (p<0,001). Darüber hinaus eruierten die Experten, dass eine vorangegangene Kataraktextraktion signifikant mit einem chirurgischen Versagen assoziiert war (OR 5,769; p=0,032).
(tt)