Offen­win­kel­glau­kom und Trabekulektomie

Keinen Einfluss einer Phako im Follow-up auf Erfolgsrate ermittelt

20. Februar 2023

MAINZ (Bier­mann) – Den Autoren einer aktu­el­len Veröf­fent­li­chung zufol­ge erweist sich eine Trabe­kulek­to­mie (TE) bei Pati­en­ten mit einem Offen­win­kel­glau­kom (OWG) lang­fris­tig als eine wirk­sa­me und siche­re Thera­pie­op­ti­on, deren stabi­le Erfolgs­ra­te zudem nicht durch eine späte­re Kata­rak­tex­trak­ti­on (Phako­emul­si­fi­ka­ti­on; [Phako]) beein­träch­tigt wird.

In ihre retro­spek­ti­ve Kohor­ten­stu­die schlos­sen die Wissen­schaft­ler 379 Pati­en­ten (435 Augen) mit einem OWG (Primä­res [n=327], Normal­druck [n=29], Pseu­do­ex­fo­li­a­ti­on [n=69], Pigment­di­sper­si­on [n=10]) aus einem elek­tro­ni­schen chir­ur­gi­schen Fall­re­gis­ter ein, bei denen im Zeit­raum Januar 2013 bis Febru­ar 2017 in der Univer­si­täts-Augen­kli­nik Mainz eine TE mit Mitomy­cin (MMC) durch­ge­führt wurde und die Nach­be­ob­ach­tungs­zeit ≥3 Jahre betrug.

Die Arbeits­grup­pe legte als primä­ren Endpunkt den Anteil an Augen mit einem voll­stän­di­gen (Augen­in­nen­druck; [IOD] ≥5 bis ≤18 mmHg ohne Einsatz von Antig­lau­koma­to­sa; [AGM]; ohne chir­ur­gi­sche Kompli­ka­tio­nen, Revi­si­ons­ein­grif­fe oder einem Visus von Nulla Lux) oder quali­fi­zier­ten (wie voll­stän­di­ger Erfolg mit AGM) chir­ur­gi­schen Erfolg fest.

Zusätz­lich ordne­ten die Forschen­den Pati­en­ten, die sich im post­ope­ra­ti­ven Zeit­raum von ≥6 Mona­ten einer Phako unter­zo­gen (n=53) im Verhält­nis 1:3 nach Geschlecht und Alter ange­passt solchen zu, bei denen keine Phako erfolg­te (n=157), um den Einfluss einer Phako nach TE zu beur­tei­len. Die mitt­le­re Nach­be­ob­ach­tungs­zeit lag bei 6±0,8 Jahren.

Die Forscher ermit­tel­ten, dass bei 73% der Augen ein quali­fi­zier­ter und bei 69% ein voll­stän­di­ger Erfolg bei der letz­ten Kontrol­le erreicht wurde. Der mitt­le­re IOD verbes­ser­te sich von 25,80±9,77 mmHg mit 3,11±1,06 AGM präope­ra­tiv auf 12,06±4,33 mmHg mit 0,07±0,26 AGM bei der fina­len Kontrol­le (beide p<0,001). Des Weite­ren konsta­tier­ten die Exper­ten mithil­fe von Kaplan-Meier-Über­le­bens­ana­ly­sen, dass kein signi­fi­kan­ter Unter­schied in Bezug auf die Erfolgs­wahr­schein­lich­keit zwischen Augen, bei denen post­ope­ra­tiv eine Phako und solchen, bei denen keine durch­ge­führt wurde, bestand (Log-Rank-Test p=0,45).

(tt)

Autoren: Wagner FM et al.
Korrespondenz: Esther M Hoffmann; ehoffman@uni-mainz.de
Studie: Long-term success after trabeculectomy in open-angle glaucoma: results of a retrospective cohort study
Quelle: BMJ Open 2023; Feb 3;13(2):e068403.
Web: dx.doi.org/10.1136/bmjopen-2022-068403

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