Offen­win­kel­glau­kom und Trabekulektomie

Forschende zeigen Risikofaktoren für einen postoperativen Visusverlust auf

5. Mai 2023

SAGAMIHARA (Bier­mann) – Wie aus einer aktu­el­len Studie hervor­geht, hängt ein Visus­ver­lust bei Pati­en­ten mit einem Offen­win­kel­glau­kom (OWG) nach einer Trabe­ku­lek­to­mie (TE) von prä und post­ope­ra­ti­ven Risi­ko­fak­to­ren ab, welche in Abhän­gig­keit von der Form des OWG vari­ie­ren. Den Autoren der Arbeit zufol­ge erho­len sich zudem frühe post­ope­ra­ti­ve Visus­ver­än­de­run­gen nicht mehr vollständig.

In ihre retro­spek­ti­ve Studie schlos­sen die Wissen­schaft­ler 292 Patienten/Augen mit einem OWG (primä­res Offen­win­kel [POWG]-, Normal­druck [NTG]- und Pseu­do­ex­fo­li­a­ti­ons [PEXG]-Glaukom) ein, bei denen eine allei­ni­ge TE durch­ge­führt wurde. Die Einschluss­kri­te­ri­en umfass­ten eine Nach­be­ob­ach­tungs­zeit von ≥3 Mona­ten, eine best­kor­ri­gier­te präope­ra­ti­ve Sehschär­fe (BCVA) <0,5 logMAR (>0,32 dezi­mal) sowie zuver­läs­si­ge Ergeb­nis­se im Rahmen von Gesichts­feld­mes­sun­gen (GF). Die Arbeits­grup­pe evalu­ier­te Verän­de­run­gen der BCVA und des Augen­in­nen­dru­ckes (IOD) während der ersten post­ope­ra­ti­ven 3 Monate und über­prüf­te Fakto­ren, welche die BCVA 3 Monate post­ope­ra­tiv beeinflussten.

Die Forscher ermit­tel­ten im gesam­ten Studi­en­ver­lauf signi­fi­kan­te Abnah­men des mitt­le­ren IOD im Vergleich zum Ausgangs­wert (p<0,0001). Die mitt­le­re BCVA lag hinge­gen bei jeder Kontrol­le signi­fi­kant nied­ri­ger als die präope­ra­ti­ve (0,06±0,17 logMAR; nach 1 Woche 0,24±0,38 logMAR; nach 1 Monat 0,19±0,26 logMAR; nach 3 Mona­ten 0,14±0,27 logMAR; alle p<0,0001). Ferner konsta­tier­ten die Exper­ten, dass bei 13 Augen (4,45%) ein Verlust an BCVA von ≥2 Stufen nach 3 Mona­ten verzeich­net wurde. Als signi­fi­kan­te Risi­ko­fak­to­ren für die BCVA-Reduk­ti­on nach 3 Mona­ten erwie­sen sich die präope­ra­ti­ve fovea­le Schwel­len­emp­find­lich­keit im zentra­len GF (foveal thres­hold; [FT]; p<0,0001), eine post­ope­ra­tiv flache Vorder­kam­mer ([SAC]; p=0,0002) sowie eine post­ope­ra­ti­ve Ader­haut­amo­tio ([CD]; p=0,0004). Zudem stell­ten die Glau­kom­spe­zia­lis­ten fest, dass bei einem POWG FT, SAC und CD, bei einem NTG FT und eine hypo­to­ne Makulo­pa­thie und bei einem PEXG nur die FT die wich­tigs­ten Risi­ko­fak­to­ren für einen BCVA-Verlust darstellten.

(tt)

Autoren: Sato N et al.
Korrespondenz: Nobuyuki Shoji; nshoji@kitasato-u.ac.jp
Studie: Early postoperative visual acuity changes after trabeculectomy and factors affecting visual acuity
Quelle: Graefes Arch Clin Exp Ophthalmol 2023; Apr 27 (online ahead of print)
Web: dx.doi.org/10.1007/s00417-023-06076-3

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