WARSCHAU (Biermann) – Eine aktuelle Studie hat gezeigt, dass sich das Wirksamkeitsprofil einer iStent-Bypass- gegenüber einer Hydrus-Mikrostent-Implantation in Kombination mit einer Phakoemulsifikation (Phako), in etwa entspricht, wobei präoperative Faktoren die Erfolgsrate des jeweiligen Verfahrens beeinflussen.
In ihre prospektive nichtrandomisierte Vergleichsstudie schlossen die Wissenschaftler 65 Patienten/Augen mit einem Offenwinkelglaukom ein, bei denen eine Phako kombiniert mit einer iStent-Implantation (n=35; 53,8%) oder einer Hydrus-Implantation (n=30; 46,2%) erfolgten. Die Arbeitsgruppe definierte einen vollständigen chirurgischen Erfolg als einen Augeninnendruck (IOD) ≤18 mmHg ohne Einsatz von Antiglaukomatosa (AGM).
Die Forscher ermittelten, dass der mittlere IOD in der iStent-Gruppe von 16,0±3,2 mmHg präoperativ auf 15,9±3,0 mmHg nach 24 Monaten abnahm (p=0,151), während in der Hydrus-Gruppe eine IOD-Reduktion von 16,3±2,2 mmHg auf 16,2±1,8 mmHg – ohne signifikante intergruppale Unterschiede (p=0,683) – verzeichnet wurde (p=0,891). Des Weiteren konstatierten die Glaukomspezialisten nach 24 Monaten eine Reduktion der Anzahl eingesetzter AGM in der iStent-Gruppe um 71,7% und in der Hydrus-Gruppe um 79,6%, ebenso ohne signifikante Unterschiede zwischen beiden Gruppen (p=0,666). Ferner zeigte sich, dass 63,9% der iStent- und 53,7% der Hydrus-Augen einen vollständigen Erfolg nach 24 Monaten erreichten, wobei in der Hydrus-Gruppe die Wahrscheinlichkeit bei Augen mit einem präoperativen IOD >18 mmHg bzw. einem Einsatz von ≥3 AGM (HR 0,28; HR 0,23) und in der iStent-Gruppe bei solchen mit einem IOD <18 mmHg bzw. einem Einsatz von ≤2 AGM (HR 1,93; HR 2,23) höher lag. Zudem wiesen Patienten im Alter <70 Jahren in der Hydrus-Gruppe ein geringeres Risiko für Komplikationen (HR 0,81) auf, während das Risiko bei solchen im Alter >70 Jahren in der iStent-Gruppe niedriger lag (HR 1,33). Schwerwiegende Komplikationen traten indes in keiner Gruppe auf.
(tt)