Offen­win­kel­glau­kom und Thera­pie mit Carboanhydrase-Inhibitor

Okuläre Hämodynamik verbessert sich signifikant

28. Dezember 2022

CHENNAI (Bier­mann) – Wie die Autoren einer aktu­el­len Veröf­fent­li­chung berich­ten, verbes­sert der Carbo­an­hy­dra­se-Hemmer Dorzo­l­a­mid 2% den okulä­ren Blut­fluss (OBF) sowie den okulä­ren Perfu­si­ons­druck (OPP) im retro­bul­bä­ren arte­ri­el­len Gefäß­sys­tem bei Pati­en­ten mit einem Offen­win­kel­glau­kom (OWG) signi­fi­kant und wirkt somit einer Ischä­mie des Sehner­vens und einer dysfunk­tio­na­len Gefäß­re­gu­la­ti­on entgegen.

In ihre inter­ven­tio­nel­le Pilot­stu­die schlos­sen die Wissen­schaft­ler 19 Pati­en­ten (38 Augen) mit einem thera­pi­e­nai­ven OWG sowie 24 gesun­de Kontroll­per­so­nen (24 Augen) ein. Mithil­fe einer Farb-Dopp­ler­so­no­gra­phie (CDI) bestimm­te die Arbeits­grup­pe bei der Gesamt­ko­hor­te den OBF zu Studi­en­be­ginn und berech­ne­te anhand des Augen­in­nen­dru­ckes (IOD) sowie des Blut­dru­ckes den OPP. Die OWG-Pati­en­ten wurden ange­wie­sen, Dorzolamid‑2%-Augentropfen 3‑mal/d über einen Zeit­raum von 12 Wochen zu appli­zie­ren. Die Forschen­den legten als primä­ren Endpunkt die mitt­le­re Verän­de­rung der retro­bul­bä­ren Gefäße in der CDI sowie solche des OPP zum Zeit­punkt der letz­ten Kontrol­le fest. Die sekun­dä­ren Endpunk­te umfass­ten die mitt­le­re Verän­de­rung des IOD sowie uner­wünsch­te Ereig­nis­se (UE).

Die Forscher ermit­tel­ten in der OWG- im Vergleich zur Kontroll­grup­pe einen signi­fi­kant gerin­ge­ren initia­len OPP (46,63 vs. 55,61 mmHg; p=0,002), der jedoch nach der 12-wöchi­gen Thera­pie signi­fi­kant auf 48,71 mmHg anstieg (p<0,001). Ebenso konsta­tier­ten die Exper­ten, dass sich die enddia­sto­li­sche Blut­strö­mungs­ge­schwin­dig­keit (EDV) in allen großen Augen­ar­te­ri­en signi­fi­kant erhöh­te (Arte­ria ophthal­mi­ca [von 5,21 auf 6,44 mmHg; p<0,001] und deren Äste, Arte­riae cilia­res poste­rio­res breves [von 3,13 auf 4,41 mmHg; p=0,0075] sowie Arte­ria centra­lis reti­nae [von 3,02 auf 3,60 mmHg; p=0,04]). Darüber hinaus kam es zu einer signi­fi­kan­ten Reduk­ti­on des mitt­le­ren IOD von 16,05 mmHg bei der initia­len auf 14,53 mmHg bei der fina­len Kontrol­le (p=0,007). Zudem beob­ach­te­ten die Glau­kom­spe­zia­lis­ten auch im Hinblick auf das Sicher­heits­pro­fil von Dorzo­l­a­mid keine schwer­wie­gen­den UE.

(tt)

Autoren: Nivean PD et al.
Korrespondenz: Pratheeba D Nivean; devi.nivean@gmail.com
Studie: Efficacy of dorzolamide in improving ocular blood flow in patients with open-angle glaucoma: The Indian carbonic anhydrase inhibitor trial
Quelle: Indian J Ophthalmol 2022; Dec;70(12):4164-4167.
Web: dx.doi.org/10.4103/ijo.IJO_1055_22

html

Aus rechtlichen Gründen (Heilmittelwerbegesetz) dürfen wir die Informationen nur an Fachkreise weitergeben.