TIRUNELVELI (Biermann) Die Tanito-Microhook-Trabekulotomie (µLOT) ab interno (wiederverwendbarer Mikrohaken zur Inzision des Trabekelwerks und der Innenwand des Schlemm-Kanals) stellt in Kombination mit einer Kataraktextraktion (Phako) bei Patienten mit einem Offenwinkelglaukom (OWG) eine sichere, wirksame und kostengünstige Therapieoption dar. Dieses Fazit ziehen die Autoren einer aktuellen Arbeit aus Indien.
In ihre prospektive, randomisierte Interventionsstudie schlossen die Wissenschaftler 114 Patienten/Augen mit einer signifikanten Katarakt und einem milden bis mittelschweren OWG ein. Die Arbeitsgruppe randomisierte die Kohorte in die Gruppe 1 (n=57), in der eine Phako-µLOT durchgeführt wurde und in die Gruppe 2 (n=57), in der eine alleinige Phako erfolgte. Die Befunde wurden nach 1, 15 und 30 Tagen sowie nach 3, 6 bzw. 12 Monaten evaluiert und die Unterschiede in Bezug auf die Anzahl eingesetzter Antiglaukomatosa (AGM), den Augeninnendruck (IOD) sowie die bestkorrigierte Sehschärfe (BCVA) verglichen. Die Basisbefunde entsprachen sich intergruppal in etwa, wohingegen die präoperative Anzahl an AGM in Gruppe 2 höher lag.
Die Forscher ermittelten, dass der mittlere IOD in Gruppe 1 von initial 26,5 ±5,2 mmHG mit im Mittel 0,6 ±0,9 AGM nach 12 Monaten auf 12,5 ±3,6 mmHg mit 0,2 ±0,5 AGM signifikant sank (p<0,001), während in Gruppe 2 eine signifikante IOD-Abnahme von 25,3 ±3,1 mmHg mit im Mittel 1,4 ±0,6 AGM auf 20,0 ±2,7 mmHg mit 1,1 ±0,9 AGM verzeichnet wurde (p<0,001). Ferner stellten die Glaukomspezialisten fest, dass sich auch die mittlere BCVA in Gruppe 1 von 0,48 logMAR (0,32 dezimal) auf 0,00 logMAR (1,0 dezimal; p<0,0001) und in Gruppe 2 von 0,30 logMAR (0,5 dezimal) auf 0,00 logMAR signifikant verbesserte (p<0,001). Darüber hinaus konstatierten die Experten, dass ein vollständiger Erfolg nach 12 Monaten bei 90,3% der Augen (n=51) in Gruppe 1 erreicht wurde. Als häufigste Komplikation trat ein Hyphäma auf (n=4), weswegen in einem Fall eine Vorderkammerspülung erforderlich war.
(tt)