SEOUL (Bier­mann) – Einer aktu­el­len Studie zufol­ge erhöht sich das Risiko für ein Offen­win­kel­glau­kom (OWG) bei Pati­en­ten mit einem Blut­hoch­druck (BHD) signi­fi­kant, wenn sie mit Angio­ten­sin-1-Rezep­tor- oder mit Kalzi­um­ka­nal-Blockern (ARB; CCB) behan­delt werden. Das OWG-Risiko steigt zudem an, wenn bestimm­te Wirk­stof­fe kombi­niert werden. Laut den Autoren der Arbeit erwei­sen sich die Risi­ken zwar als signi­fi­kant, jedoch auf rela­tiv nied­ri­gem Niveau, weswe­gen rando­mi­sier­te klini­sche Studi­en erfor­der­lich sind, um eindeu­ti­ge Bewei­se zu den Asso­zia­tio­nen zu liefern.

In ihre retro­spek­ti­ve Kohor­ten­stu­die schlos­sen die Wissen­schaft­ler 5195 Pati­en­ten (mitt­le­res Alter 62,4 ±12,7 Jahre) ein, bei denen im Zeit­raum 01/2006 bis 12/2015 ein BHD und anschlie­ßend im Verlauf ein OWG diagnos­ti­ziert wurden. Jeder dieser Pati­en­ten wurde mit 5 BHD-Pati­en­ten ohne ein OWG (insge­samt n=25.975) in Bezug auf das Datum der BHD-Diagno­se, den Wohn­ort, die Versi­che­rungs­art und das Haus­halts­ein­kom­men gemat­ched. Die Arbeits­grup­pe teilte die Medi­ka­men­te in 5 Wirk­stoff­klas­sen auf: Angio­ten­sin-Conver­ting-Enzym-Hemmer ([ACEi]; bspw. Captop­ril), ARB (bspw. Losar­tan), CCB (bspw. Amlo­di­pin), Beta­blo­cker (bspw. Biso­pro­lol) sowie Diure­ti­ka (bspw. Furo­se­mid). Ferner bestimm­ten die Forschen­den mithil­fe von Cox-Propor­tio­nal-Hazards-Analy­sen die rela­ti­ven Risi­ken (RR) nach Adjus­tie­rung im Hinblick auf das Alter, das Geschlecht, den Body-Mass-Index, den Lebens­stil, Komor­bi­di­tä­ten, den Blut­druck, die Beob­ach­tungs­zeit sowie die Verwen­dung übri­ger anti­hy­per­ten­si­ver Wirk­stof­fe. Die Beob­ach­tungs­zeit lag im Mittel bei 3 Jahren.

Die Forscher ermit­tel­ten, dass die Appli­ka­ti­on von ARB und CCB inner­halb der voran­ge­gan­ge­nen 30 Tage oder zum Zeit­punkt der OAG-Diagno­se mit einem leicht signi­fi­kant erhöh­ten Risiko für ein OAG asso­zi­iert war (RR 1,109; 95%-KI 1,029–1,194 und RR 1,069; 95%-KI 1,008–1,135). Darüber hinaus zeigte sich, dass das Risiko für ein OAG anstieg, wenn Diure­ti­ka mit Beta­blo­ckern oder mit ARB kombi­niert wurden (RR 1,094; 95%-KI 1,005–1,096 und RR 1,089; 95%-KI 1,035–1,147) bzw. CCB mit ARB (RR 1,055; 95%-KI 1,012–1,099).

(tt)