KUALA LUMPUR (Biermann) – Eine aktuelle Studie hat gezeigt, dass eine Phakoemulsifikation kombiniert mit einer Endo-Zyklophotokoagulation (Phako-ECP) zwar zu einer Verringerung der Anzahl eingesetzter Antiglaukomatosa (AGM) führt, sich die progressionsfördernden tageszeitlichen Schwankungen des Augeninnendruckes (IOD) jedoch verstärken. Zu diesem Ergebnis kommen die Autoren einer aktuellen Arbeit. Darin betonen sie, dass Patienten mit starken IOD-Fluktuationen eher von einem Eingriff± AGM profitieren, die den Abfluss des Kammerwassers (KW) erhöhen, als von solchen, die – wie die ECP – die KW-Produktion verringern.
In ihre prospektive Studie schlossen die Wissenschaftler 17 Patienten (20 Augen) mit einem primären Offenwinkelglaukom ein, bei denen eine Phako-ECP erfolgte. Die Arbeitsgruppe führte bei der Kohorte präoperativ sowie 6 Wochen postoperativ einen Wasserbelastungstest ([WBT]; 10 ml/kg Wasseraufnahme innerhalb von 5 min) durch, gefolgt von einer 4‑maligen IOD-Messung im Abstand von 15 min, zur Provokation eines IOD-Anstiegs, um den maximalen IOD und zirkadiane IOD-Schwankungen (Differenz niedrigster zum höchsten IOD; Signifikanz ≥6 mmHg) zu imitieren.
Die Forscher ermittelten, dass sich der mittlere IOD sowie der IOD-Peak präoperativ nicht von solchen postoperativ signifikant unterschieden (17,6±3,4 vs. 19,3±4,7 mmHg; p=0,26; 19,37±3,74 vs. 21,23±5,29 mmHg; p=0,25), während die Anzahl eingesetzter AGM postoperativ signifikant abnahm (2,2±1,15 vs. 0,35±0,93; p<0,001). Demgegenüber konstatierten die Experten, dass die IOD-Fluktuationen signifikant anstiegen (6,4±3,2 vs. 4,6±2,1 mmHg; p=0,015) und eine höhere Anzahl an Augen IOD-Schwankungen ≥6 mmHg aufwiesen (11 vs. 4 Augen; p<0,001). Ferner zeigte sich mithilfe einer multiplen Regressionsanalyse, dass präoperative IOD-Fluktuationen sowie eine gesteigerte postoperative Anzahl an AGM signifikante Risikofaktoren für verstärkte postoperative IOD-Schwankungen darstellten (ß=0,88; p=0,005; ß=2,00; p=0,006).
(tt)