Offen­win­kel­glau­kom und obstruk­ti­ves Schlafapnoe-Syndrom

Zwölf-Jahres-Studie weist auf Assoziation hin

21. November 2022

JEONJU (Bier­mann) – Nach aktu­el­lem Kennt­nis­stand ist der Zusam­men­hang zwischen einem Offen­win­kel­glau­kom (OWG) und einem obstruk­ti­ven Schlaf­apnoe-Syndrom (OSAS) unklar und wurde auch bislang nicht länger­fris­tig unter­sucht. Nun haben die Autoren einer aktu­el­len Lang­zeit-Studie gezeigt, dass das Risiko für ein OWG nach der Diagno­se des OSAS signi­fi­kant ansteigt.

In ihre landes­wei­te, bevöl­ke­rungs­ba­sier­te Kohor­ten­stu­die, die einen Beob­ach­tungs­zeit­raum von 12 Jahren umfass­te, schlos­sen die Wissen­schaft­ler 6369 Pati­en­ten mit einem OSAS ein, die zufäl­lig aus 3,5 Mio. beim Natio­nal Health Insu­rance Service (NHIS; Südko­rea) regis­trier­ten Perso­nen ausge­wählt wurden. Die Nicht-OSAS-Gruppe bestand eben­falls aus 6369 Teil­neh­mern, die durch paar­wei­se Zuord­nung auf Basis von Neigungs-Scores (Propen­si­ty Score Matching) unter Berück­sich­ti­gung mehre­rer Varia­blen selek­tiert wurden. Die Arbeits­grup­pe legte als primä­ren Endpunkt die Diagno­se des OWG fest.

Die Forscher ermit­tel­ten, dass die gesam­te Hazard Ratio für ein OWG in der OSAS-Gruppe bei 1,42 (95%-KI 1,19–1,69) lag. Des Weite­ren konsta­tier­ten die Exper­ten anhand von Subgrup­pen-Analy­sen, dass das Risiko für ein OWG bei OSAS-Pati­en­ten im Alter von >60 Jahren erheb­lich höher ausfiel als das Gesamt-Risiko (HR 1,94; 95%-KI 1,57–2,41), gefolgt von OSAS-Pati­en­ten mit einem Hyper­to­nus (HR 1,53; 95%-KI 1,26–1,86) sowie von OSAS-Pati­en­ten mit einem Diabe­tes melli­tus (HR 1,50; 95%-KI 1,20–1,89). Demge­gen­über beob­ach­te­ten die Glau­kom­spe­zia­lis­ten ein gerin­ge­res Risiko für ein OWG bei OSAS-Pati­en­ten, bei denen anamnes­tisch ein chir­ur­gi­scher Eingriff in Bezug auf das OSAS durch­ge­führt wurde (HR 0,71; 95%-KI 0,52–0,96).

Die Verfas­ser der Arbeit beto­nen abschlie­ßend, dass weite­re Studi­en erfor­der­lich sind, um fest­zu­stel­len, ob die Behand­lung des OSAS die Asso­zia­ti­on mit einem OWG abschwä­chen könnte.

(tt)

Autoren: Lee TE et al.
Korrespondenz: Jong Seung Kim; ophjun@snu.ac.kr
Studie: Long-term effects of obstructive sleep apnea and its treatment on open-angle glaucoma: a big-data cohort study
Quelle: J Clin Sleep Med  2022; Oct 28 (online ahead of print)
Web: dx.doi.org/10.5664/jcsm.10334

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