FORT WORTH (Biermann) – Bei dem OMNI-Viskochirurgiesystem handelt es sich um ein glaukomchirurgisches Instrument, mit welchem eine Viskokanaloplastik mit einer Trabekulotomie ab interno in einem minimalinvasiven Eingriff kombiniert wird. Einer aktuellen Studie zufolge erweist sich dieses Verfahren als eine wirksame und sichere Therapieoption bei pseudophaken oder phaken Patienten mit einem Offenwinkelglaukom (OWG).
In ihre retrospektive, multizentrische Studie (ROMEO‑2), an der 16 Augen-Zentren in 11 US-Bundesstaaten teilnahmen, schlossen die Wissenschaftler 136 Patienten/Augen mit einem milden bis mittelschweren OWG (mittlere Abweichung im Gesichtsfeld ≥-12 dB) ein. Die Einschlusskriterien umfassten den Eingriff mit dem OMNI-System (alleinig n=60) oder mit einer Kataraktextraktion bei einer signifikanten Katarakt (n=76), eine Nachbeobachtungszeit von ≥12 Monaten, einen mittleren Augeninnendruck (IOD) >18 mmHg und ≤36 mmHg sowie eine mittlere Anzahl an eingesetzten Antiglaukomatatosa (AGM) ≤5.
Die Arbeitsgruppe legte folgende primäre Erfolgsendpunkte nach 12 Monate fest: den Anteil an Augen mit einer Verringerung des IOD um ≥20% zum Ausgangswert oder mit einem IOD von 6–18 mmHg ohne Erhöhung der präoperativen Anzahl an eingesetzten AGM sowie ohne chirurgische Revisionseingriffen. Sicherheitsendpunkte umfassten unerwünschte Ereignisse (UE) sowie die bestkorrigierte Sehschärfe (BCVA).
Die Forscher ermittelten, dass 71% der Patienten (96/136) den primären Erfolg erreichten. Der mittlere IOD sank von 22,3±3,7 mmHg präoperativ auf 15,9±4,4 mmHg nach 12 Monaten (IOD-Abnahme um 28,6%; p<0,001). Ebenso stellten die Glaukomspezialisten fest, dass sich auch die mittlere Anzahl an AGM von 1,9±1,3 initial auf 1,3±1,2 final verbesserte (p<0,001). Zu den häufigsten UE zählten eine kurzzeitige Abnahme der BCVA ≥10 ETDRS-Buchstaben (n=8; 6%), eine milde Inflammation (n=6; 4%), eine transiente IOD-Erhöhung (n=4; 3%) sowie ein Hyphäma (n=4; 3%). Chirurgische Revisionen waren bei 4 Augen (3%) erforderlich.
(tt)