Offen­win­kel­glau­kom und Kanalo­plas­tik mit Trabekulotomie

OMNI-System führt zu langfristigen Erfolgen

5. Oktober 2022

FORT WORTH (Bier­mann) – Bei dem OMNI-Visko­ch­ir­ur­gie­sys­tem handelt es sich um ein glau­kom­chir­ur­gi­sches Instru­ment, mit welchem eine Visko­ka­nalo­plas­tik mit einer Trabe­ku­lo­to­mie ab inter­no in einem mini­mal­in­va­si­ven Eingriff kombi­niert wird. Einer aktu­el­len Studie zufol­ge erweist sich dieses Verfah­ren als eine wirk­sa­me und siche­re Thera­pie­op­ti­on bei pseu­do­pha­ken oder phaken Pati­en­ten mit einem Offen­win­kel­glau­kom (OWG).

In ihre retro­spek­ti­ve, multi­zen­tri­sche Studie (ROMEO‑2), an der 16 Augen-Zentren in 11 US-Bundes­staa­ten teil­nah­men, schlos­sen die Wissen­schaft­ler 136 Patienten/Augen mit einem milden bis mittel­schwe­ren OWG (mitt­le­re Abwei­chung im Gesichts­feld ≥-12 dB) ein. Die Einschluss­kri­te­ri­en umfass­ten den Eingriff mit dem OMNI-System (allei­nig n=60) oder mit einer Kata­rak­tex­trak­ti­on bei einer signi­fi­kan­ten Kata­rakt (n=76), eine Nach­be­ob­ach­tungs­zeit von ≥12 Mona­ten, einen mitt­le­ren Augen­in­nen­druck (IOD) >18 mmHg und ≤36 mmHg sowie eine mitt­le­re Anzahl an einge­setz­ten Antig­lau­komata­to­sa (AGM) ≤5.

Die Arbeits­grup­pe legte folgen­de primä­re Erfolgs­end­punk­te nach 12 Monate fest: den Anteil an Augen mit einer Verrin­ge­rung des IOD um ≥20% zum Ausgangs­wert oder mit einem IOD von 6–18 mmHg ohne Erhö­hung der präope­ra­ti­ven Anzahl an einge­setz­ten AGM sowie ohne chir­ur­gi­sche Revi­si­ons­ein­grif­fen. Sicher­heits­end­punk­te umfass­ten uner­wünsch­te Ereig­nis­se (UE) sowie die best­kor­ri­gier­te Sehschär­fe (BCVA).

Die Forscher ermit­tel­ten, dass 71% der Pati­en­ten (96/136) den primä­ren Erfolg erreich­ten. Der mitt­le­re IOD sank von 22,3±3,7 mmHg präope­ra­tiv auf 15,9±4,4 mmHg nach 12 Mona­ten (IOD-Abnah­me um 28,6%; p<0,001). Ebenso stell­ten die Glau­kom­spe­zia­lis­ten fest, dass sich auch die mitt­le­re Anzahl an AGM von 1,9±1,3 initi­al auf 1,3±1,2 final verbes­ser­te (p<0,001). Zu den häufigs­ten UE zähl­ten eine kurz­zei­ti­ge Abnah­me der BCVA ≥10 ETDRS-Buch­sta­ben (n=8; 6%), eine milde Inflamm­a­ti­on (n=6; 4%), eine tran­si­en­te IOD-Erhö­hung (n=4; 3%) sowie ein Hyphä­ma (n=4; 3%). Chir­ur­gi­sche Revi­sio­nen waren bei 4 Augen (3%) erforderlich.

(tt)

Autoren: Murphy Iii JT et al.
Korrespondenz: Jaime E Dickerson Jr; jaime.dickerson@unthsc.edu
Studie: A Multicenter 12-Month Retrospective Evaluation of Canaloplasty and Trabeculotomy in Patients with Open-Angle Glaucoma: The ROMEO 2 Study
Quelle: Clin Ophthalmol 2022; Sep 14;16:3043-3052.
Web: dx.doi.org/10.2147/OPTH.S384105

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