MENLO PARK (Biermann) – Mithilfe des OMNI-Systems (glaukomchirurgisches Instrument) wird eine Viskokanaloplastik mit einer 360°-Trabekulotomie ab interno (CP + TR) bei Patienten mit einem Offenwinkelglaukom (OWG) kombiniert. Die Autoren einer aktuellen Arbeit haben nun in einer Verlängerungsstudie der 12-monatigen Zulassungsstudie für das OMNI-System (ROMEO) gezeigt, dass die Wirksamkeit und Sicherheit dieses Verfahrens auch dauerhaft konsistent bleibt.
In ihre retrospektive multizentrische Follow-Up-Studie schlossen die Wissenschaftler 72 Patienten/Augen mit einem leichten bis mittelschweren OWG aus der ROMEO-Studie ein, bei denen eine CP + TR als eigenständiges Verfahren oder in Kombination mit einer Kataraktextraktion (Phako) erfolgte. Die Arbeitsgruppe stratifizierte die Kohorte im Hinblick auf den präoperativen Augeninnendruck (IOD) in 2 Gruppen: Gruppe 1 IOD >18 mmHg ± Phako und Gruppe 2 IOD ≤18 mmHg ± Phako. Als Hauptendpunkte wurden der mittlere IOD, die mittlere Anzahl eingesetzter Antiglaukomatosa (AGM), die Anzahl an Augen mit einer IOD-Abnahme um ≥20% zum Ausgangswert oder einem IOD ≤18 mmHg bzw. die Anzahl solcher, die keine AGM applizierten sowie unerwünschte Ereignisse (UE) und chirurgische Revisionen festgelegt. Die mittlere Nachbeobachtungszeit betrug 2,1 Jahre (Bereich 1,4–3,5).
Die Forscher ermittelten nach 2 Jahren in Gruppe 1 mit Phako einen IOD von 15,6 mmHg (-6,1 mmHg; ‑28% IOD-Reduktion) mit 1,4 AGM (-0,9 AGM; ‑39% AGM-Reduktion), während der IOD in Gruppe 1 ohne Phako bei 14,7 mmHg (-7,4 mmHg; ‑33%) mit 1,6 AGM (-0,7; ‑15%) lag. Die Gruppe 2 mit Phako wies nach 2 Jahren einen IOD von 13,7 mmHg (-0,6 mmHg; ‑4,2%) mit 1,2 AGM (-0,8; ‑35%) auf, während in Gruppe 2 ohne Phako ein IOD von 13,3 mmHg (-2,3 mmHg; ‑14,7%) mit 1,2 AGM (-1,0; ‑46%) verzeichnet wurde. Zudem erreichten 54 der 72 Augen (75%) die IOD-Endpunkte und 24 (33%) waren AGM-frei. Ferner traten während der Verlängerung keine OMNI-bedingten UE auf, wobei eine Revision bei 6 Augen (8,3%) erforderlich war.
(tt)