Offen­win­kel­glau­kom und iStent-inject-Implan­ta­ti­on mit und ohne Phako

Langfristig gutes Wirksamkeits- und Sicherheitsprofil detektiert

27. Mai 2024

HEIDELBERG (Bier­mann)  Die Autoren einer aktu­el­len Arbeit haben gezeigt, dass die Appli­ka­ti­on von 2 iStent-inject-Implan­ta­ten (trabe­ku­lä­rer Mikro-Bypass der 2. Genera­ti­on) als allei­ni­ge chir­ur­gi­sche Inter­ven­ti­on oder in Kombi­na­ti­on mit einer Kata­rakt­ex­trak­ti­on (Phako) bei Pati­en­ten mit einem Offen­win­kel­glau­kom (OWG) und einer hohen präope­ra­ti­ven Krank­heits­last zu einer signi­fi­kan­ten und dauer­haf­ten Verrin­ge­rung des Augen­in­nen­dru­ckes (IOD) und der Anzahl einge­setz­ter Antig­lau­kom­a­to­sa (AGM) bei einem gleich­zei­tig güns­ti­gen Sicher­heits­pro­fil führt.

In ihre prospek­ti­ve nicht­ran­do­mi­sier­te, unver­blin­de­te Longi­tu­di­nal­stu­die über einen Zeit­raum von 7 Jahren schlos­sen die Wissen­schaft­ler 120 Patienten/Augen mit einem refrak­tä­ren OWG, einem mitt­le­ren IOD von 23,5 ±6,2 mmHg und einer hohen Krank­heits­last (bei 84,8% der Augen Anzahl an AGM ≥2; 38,4% nicht glau­kom­chir­ur­gisch naiv) ein. Bei 44 Augen erfolg­ten eigen­stän­di­ge iStent-Implan­ta­tio­nen und bei 81 kombi­nier­te Eingriffe.

Die Forscher ermit­tel­ten im Verlauf des Studi­en­zeit­raums in der Gesamt­ko­hor­te eine Reduk­ti­on des mitt­le­ren IOD um 36,2 bis 40,0% sowie der mitt­le­ren Anzahl einge­setz­ter AGM um 59,3 bis 71,3%, in der kombi­nier­ten Gruppe eine Abnah­me des mitt­le­ren IOD um 34,1 bis 38,9% und der mitt­le­ren AGM-Anzahl um 57,9 bis 69,0% sowie in der allei­ni­gen Gruppe eine Verrin­ge­rung des mitt­le­ren IOD um 39,5 bis 43,5% und der mitt­le­ren AGM-Anzahl um 62,1 bis 76,2% (p<0,001 zu allen Kontrol­len für alle Grup­pen). Ferner stell­ten die Exper­ten im Rahmen der letz­ten Kontrol­le (im Mittel nach 77,4  Mona­ten; 92,8% der Pati­en­ten nach 6–7 Jahren) fest, dass eine IOD-Reduk­ti­on um ≥20% bei 83,7% der gesam­ten Augen, 82,3% der kombi­nier­ten Augen sowie 86,4% der allei­ni­gen Augen erreicht wurde. Zu diesem Zeit­punkt lagen in allen Augen die präope­ra­ti­ven oder gerin­ge­re IOD-Werte bzw. die präope­ra­ti­ve oder eine gerin­ge­re Anzahl einge­setz­ter AGM vor. Das Sicher­heits­pro­fil erwies sich als güns­tig, filtrie­ren­de Eingrif­fe waren nicht erfor­der­lich und nur 4,84% der Augen erlit­ten einen Gesichts­feld­ver­lust (MD ≥2,5 dB).

(tt)

Autoren: Hengerer FH et al.
Korrespondenz: Fritz H Hengerer; mail@augenarzt-trebur.de
Studie: 7-Year Efficacy and Safety of iStent inject Trabecular Micro-Bypass in Combined and Standalone Usage
Quelle: Adv Ther 2024; Apr;41(4):1481-1495.
Web: dx.doi.org/10.1007/s12325-024-02788-y

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