BHUBANESWAR (Biermann) Die Befunde der Vorderabschnitts-OCT (ASOCT) ermöglichen es, Veränderungen im Kammerwinkel (KW) respektive des Schlemm´schen Kanals und des Trabekelmaschenwerks ™ nach einer Gonioskopie-assistierten transluminalen Trabekulotomie (GATT) zu visualisieren, Biomarker, die zu sofortigen oder frühen postoperativen Spitzen des Augeninnendruckes (IOD) führen, zu detektieren sowie Prädiktoren für einen postoperativen Einsatz von Antiglaukomatosa (AGM) zu identifizieren. Zu diesem Ergebnis kommen die Autoren einer aktuellen Arbeit.
In ihre retrospektive Interventionsstudie schlossen die Wissenschaftler 32 Patienten/Augen (mittleres Alter 40±20,1 Jahre) mit einem Offenwinkelglaukom (Pseudoexfoliations- [n=20], juveniles [n=9] sowie Glaukom infolge anatomischer Entwicklungsanomalien [n=3]) ein, bei denen es nach einer 360°-GATT unmittelbar (≤14 Tage; sofortige Gruppe; n=20) bzw. früh postoperativ (>14 Tage bis 2 Monate; frühe Gruppe; n=12) zu IOD-Spitzen (>30 mmHg oder ≥6 mmHg zum Ausgangswert) kam. Die Arbeitsgruppe verglich den IOD, die Anzahl eingesetzter AGM sowie mithilfe der ASOCT die KW-Befunde nach 1 Woche sowie 1 Monat postoperativ zwischen den Gruppen.
Die Forscher ermittelten, dass die IOD-Peaks in der sofortigen Gruppe aufgrund von Resten des Viskoelastikums (n=8), Hyphämata (n=8), peripheren anterioren Synechien (PAS) in 1–2 Quadranten, einer Wiederanlage der TM-Spaltung (n=13) sowie von Irissträngen (n=3) auftraten, von denen jedoch nur in 1 Fall medikamentös interveniert und in 1 Fall eine Trabekulektomie durchgeführt wurde. In der frühen Gruppe stellten die Experten hingegen fest, dass die IOD-Peaks aufgrund von PAS in >3 Quadranten (n=8) sowie von hyperreflektivem fibrotischen Material über dem TM (n=4) verzeichnet wurden, weswegen eine AGM-Therapie bei 50% der Augen notwendig war. Diese Befunde erwiesen sich zudem als ASOCT-basierte Prädiktoren für eine postoperative Therapie mit AGM (OR 8,4; 95%-KI 2,2–14,3; p=0,03 sowie OR 5,4; 95%-KI 3,6–10,2; p=0,003).
(tt)