Offen­win­kel­glau­kom und Ex-PRESS-Implan­ta­ti­on versus Trabekulektomie

Wirksamkeitsprofile erweisen sich als nahezu identisch

11. September 2023

HIROSHIMA (Bier­mann) – Aus einer aktu­el­len Studie geht hervor, dass die Implan­ta­ti­on eines Ex-PRESS (EXP)-Glaukom-Drainagesystems bei Pati­en­ten mit einem Offen­win­kel­glau­kom (OWG) zu einem vergleich­ba­ren und länger­fris­tig nied­ri­gen Augen­in­nen­druck (IOD) führt wie eine Trabe­ku­lek­to­mie (TE) mit Mitomycin‑C (MMC). Die Autoren der Arbeit weisen jedoch darauf hin, dass eine hohe Anzahl an präope­ra­tiv einge­setz­ten Antig­lau­kom­a­to­sa (AGM) nur nach einer TE einen Risi­ko­fak­tor für ein Thera­pie­ver­sa­gen darstellt.

In ihre prospek­ti­ve, offene klini­sche Studie schlos­sen die Wissen­schaft­ler 73 glau­kom­chir­ur­gisch naive Patienten/Augen mit einem OWG ein und rando­mi­sier­ten sie in die EXP-Gruppe (n=30) sowie in die TE-Gruppe (n=43). Die Gesamt­ko­hor­te unter­schied sich in Bezug auf okulä­re und demo­gra­fi­sche Para­me­ter nicht signi­fi­kant. Die Arbeits­grup­pe teilte die Pati­en­ten basie­rend auf der präope­ra­ti­ven mitt­le­ren Abwei­chung (MD) im Gesichts­feld in 3 Subgrup­pen auf: frühes OWG (MD ≥-6 dB), mittel­schwe­res OWG (-6 dB > MD ≥-12 dB) und schwe­res OWG (-12 dB > MD). Der chir­ur­gi­sche Erfolg wurde gemäß 3 mitt­le­ren IOD-Ziel­be­rei­chen (±Einsatz von AGM) defi­niert und entsprach einer IOD-Reduk­ti­on um ≥20% zum Ausgangs­wert an 2 aufein­an­der­fol­gen­den Kontol­len (>3 Monate post­ope­ra­tiv ohne chir­ur­gi­sche Revi­sio­nen): 5 mmHg ≤ IOD ≤18 mmHg (Bereich A), 5 mmHg ≤ IOD ≤15 mmHg (Bereich B) und 5 mmHg ≤ IOD ≤12 mmHg (Bereich C). Die Nach­kon­trol­len erfolg­ten alle 6 Monate über einen Zeit­raum von 3 Jahren.

Die Forscher ermit­tel­ten während des gesam­ten Studi­en­zeit­raums keine signi­fi­kan­ten inter­grup­pa­len Unter­schie­de des mitt­le­ren IOD. Nach 3 Jahren lagen die Erfolgs­ra­ten in der EXP- bzw. der TE-Gruppe für den Bereich A bei 60 und 60,2%, für den Bereich B bei 45,7 und 58,1% sowie für den Bereich C bei 31,5 und 40,5%. Ferner eruier­ten die Exper­ten keine signi­fi­kan­ten Unter­schie­de der Erfolgs­ra­ten im Hinblick auf das Glau­kom­sta­di­um. Zudem zeigte sich, dass eine hohe Anzahl an einge­setz­ten AGM zu Studi­en­be­ginn nur in der TE-Gruppe mit einem hohen Risiko für ein Thera­pie­ver­sa­gen asso­zi­iert war.

(tt)

Autoren: Tokumo K et al.
Korrespondenz: Kana Tokumo; kanatokumo@hiroshima-u.ac.jp
Studie: Ex-PRESS Implantation versus Trabeculectomy for Long-Term Maintenance in Patients with Open-Angle Glaucoma
Quelle: Clin Ophthalmol 2023; Aug 28;17:2525-2537.
Web: dx.doi.org/10.2147/OPTH.S419765

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