KATTOWITZ (Biermann) Patienten mit einem Offenwinkelglaukom (OWG) profitieren in der Regel von einem kombinierten Eingriff aus einer Phakoemulsifikation mit einer einzelnen Implantation eines iStents in Bezug auf die Reduktion des Augeninnendruckes (IOD) und der Anzahl an eingesetzten Antiglaukomatosa (AGM). In Fällen mit einem präoperativ refraktären IOD besteht jedoch postoperativ weiterhin eine hohe AGM-Last, weswegen bei diesem Kollektiv diese Chirurgie nicht die Therapie der 1. Wahl darstellt. Dieses Fazit ziehen die Autoren einer aktuellen Veröffentlichung.
In ihre retrospektive Studie schlossen die Wissenschaftler 62 chirurgisch naive Patienten (91 Augen) mit einem OWG ein, bei denen oben genannter Eingriff durchgeführt wurde. Die Arbeitsgruppe überprüfte u.a. die bestkorrigierte Sehschärfe (BCVA), den IOD sowie die Anzahl an aktiven Wirkstoffen (NAS) in topisch eingesetzten AGM alle 3 Monate postoperativ bis Monat 12. Ferner teilten die Forschenden die Kohorte in 2 Gruppen auf. Gruppe A bildeten 79 Augen mit einem präoperativen IOD ≤21 mmHg und zur Gruppe B zählten 13 Augen mit einem solchen >21 mmHg.
Die Forscher ermittelten nach 12 Monaten in der Gesamtkohorte eine signifikante Verbesserung der mittleren BCVA von initial 0,70±0,25 auf 0,91±0,18 dezimal (p=0,001), während sich der mittlere IOD ebenso von 17,76±3,95 mmHg mit 2,07±1,08 NAS auf 14,91±3,04 mmHg mit 0,70±0,06 NAS signifikant verringerte (beide p=0,0001). Ferner konstatierten die Glaukomexperten in der Untergruppe A eine signifikante Reduktion des mittleren IOD von 16,62±2,78 mmHg mit 2,04±1,11 NAS auf 14,67±2,76 mit 0,55±0,25 NAS (p=0,002; p=0,0001), wohingegen die Abnahme des mittleren IOD in Untergruppe B zwar signifikant ausfiel (von 24,62±2,81 auf 16,38±4,19 mmHg; p=0,001), aber die mittlere NAS nicht signifikant sank (von 2,23±0,93 auf 1,62±0,26; p=0,20). Intra- oder postoperative unerwünschte Ereignisse erwiesen sich als transient und beeinflussten das Ergebnis nicht.
(tt)