Offen­win­kel­glau­kom und einzel­ne iStent-Implan­ta­ti­on mit Phakoemulsifikation

Bei hohem Augeninnendruck erweist sich die Therapieoption als nicht geeignet

20. Dezember 2023

KATTOWITZ (Bier­mann)  Pati­en­ten mit einem Offen­win­kel­glau­kom (OWG) profi­tie­ren in der Regel von einem kombi­nier­ten Eingriff aus einer Phako­emul­si­fi­ka­ti­on mit einer einzel­nen Implan­ta­ti­on eines iStents in Bezug auf die Reduk­ti­on des Augen­in­nen­dru­ckes (IOD) und der Anzahl an einge­setz­ten Antig­lau­kom­a­to­sa (AGM). In Fällen mit einem präope­ra­tiv refrak­tä­ren IOD besteht jedoch post­ope­ra­tiv weiter­hin eine hohe AGM-Last, weswe­gen bei diesem Kollek­tiv diese Chir­ur­gie nicht die Thera­pie der 1. Wahl darstellt. Dieses Fazit ziehen die Autoren einer aktu­el­len Veröffentlichung.

In ihre retro­spek­ti­ve Studie schlos­sen die Wissen­schaft­ler 62 chir­ur­gisch naive Pati­en­ten (91 Augen) mit einem OWG ein, bei denen oben genann­ter Eingriff durch­ge­führt wurde. Die Arbeits­grup­pe über­prüf­te u.a. die best­kor­ri­gier­te Sehschär­fe (BCVA), den IOD sowie die Anzahl an akti­ven Wirk­stof­fen (NAS) in topisch einge­setz­ten AGM alle 3 Monate post­ope­ra­tiv bis Monat 12. Ferner teil­ten die Forschen­den die Kohor­te in 2 Grup­pen auf. Gruppe A bilde­ten 79 Augen mit einem präope­ra­ti­ven IOD ≤21 mmHg und zur Gruppe B zähl­ten 13 Augen mit einem solchen >21 mmHg.

Die Forscher ermit­tel­ten nach 12 Mona­ten in der Gesamt­ko­hor­te eine signi­fi­kan­te Verbes­se­rung der mitt­le­ren BCVA von initi­al 0,70±0,25 auf 0,91±0,18 dezi­mal (p=0,001), während sich der mitt­le­re IOD ebenso von 17,76±3,95 mmHg mit 2,07±1,08 NAS auf 14,91±3,04 mmHg mit 0,70±0,06 NAS signi­fi­kant verrin­ger­te (beide p=0,0001). Ferner konsta­tier­ten die Glau­kom­ex­per­ten in der Unter­grup­pe A eine signi­fi­kan­te Reduk­ti­on des mitt­le­ren IOD von 16,62±2,78 mmHg mit 2,04±1,11 NAS auf 14,67±2,76 mit 0,55±0,25 NAS (p=0,002; p=0,0001), wohin­ge­gen die Abnah­me des mitt­le­ren IOD in Unter­grup­pe B zwar signi­fi­kant ausfiel (von 24,62±2,81 auf 16,38±4,19 mmHg; p=0,001), aber die mitt­le­re NAS nicht signi­fi­kant sank (von 2,23±0,93 auf 1,62±0,26; p=0,20). Intra- oder post­ope­ra­ti­ve uner­wünsch­te Ereig­nis­se erwie­sen sich als tran­si­ent und beein­fluss­ten das Ergeb­nis nicht.

(tt)

Autoren: Hajduga-Szewczyk M et al.
Korrespondenz: Marta Hajduga-Szewczyk; martahajduga@wp.pl
Studie: The effectiveness and safety of one-stage iStent-based micro-invasive glaucoma surgery-A retrospective study
Quelle: Front Med (Lausanne) 2023; Nov 23;10:1273889.
Web: dx.doi.org/10.3389/fmed.2023.1273889

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