OKLAHOMA CITY (Bier­mann)  Bei dem Bimato­prost-Glau­kom-Implan­tat handelt es sich um ein intra­ka­me­ra­les, biolo­gisch abbau­ba­res Arznei­mit­tel­ab­ga­be­sys­tem, welches den Wirk­stoff über einen Zeit­raum von in etwa 3 Mona­ten frei­setzt (sustai­ned-release; [SR]). Dieses wurde in den USA im Jahr 2020 bei Pati­en­ten mit Offen­win­kel­glau­kom (OWG) oder okulä­rer Hyper­ten­si­on (OHT) zur 1‑maligen Appli­ka­ti­on zuge­las­sen. Aus einer aktu­el­len Arbeit geht nun hervor, dass das Implan­tat den Augen­in­nen­druck (IOD) vor allem bei Pati­en­ten mit einem hohen, refrak­tä­ren IOD signi­fi­kant senkt, während es bei solchen mit kontrol­lier­tem IOD die Anzahl einge­setz­ter Antig­lau­kom­a­to­sa (AGM) signi­fi­kant verringert.

In ihre retro­spek­ti­ve Studie schlos­sen die Wissen­schaft­ler 156 Augen (83% pseu­do­phak) ein, bei denen das Implan­tat im Zeit­raum 06/2020 bis 05/2022 inji­ziert wurde. Die Arbeits­grup­pe teilte die Kohor­te in Abhän­gig­keit vom präope­ra­ti­ven IOD (≥21 mmHg; n=53 vs. <21 mmHg; n=103) in 2 Grup­pen auf.

Die Forscher ermit­tel­ten in der Gruppe mit einem IOD ≥21 mmHg, dass sich der mitt­le­re IOD von initi­al 26,25 ±4,84 mmHg mit 1,38 ±1,50 AGM auf 19,85 ±8,01 mmHg mit 1,04 ±1,44 AGM nach 6 Mona­ten signi­fi­kant redu­zier­te (p<0,0001; p=0,048). 1 Jahr post­ope­ra­tiv wiesen 73,58% der Augen eine Abnah­me des präope­ra­ti­ven IOD um ≥20% auf, 41,51% erwie­sen sich als AGM-frei und bei 30,19% der Augen war eine Verrin­ge­rung der Anzahl an AGM um ≥1 möglich. Ferner eruier­ten die Exper­ten in der Gruppe mit einem IOD<21 mmHg, dass sich der mitt­le­re IOD nach 6 Mona­ten nicht signi­fi­kant verän­der­te, wohin­ge­gen die Anzahl einge­setz­ter AGM von 1,93 ±1,21 auf 0,61 ±1,03 nach 6 Mona­ten sank (p<00001). Nach 1 Jahr zeig­ten 24,27% der Augen eine Abnah­me des IOD um ≥20%, 43,69% waren AGM-frei und bei 63,11% der Augen redu­zier­te sich die AGM-Anzahl um ≥1.

Zudem zeig­ten die Studi­en­ver­fas­ser anhand des Welch-T-Tests mit 2 Stich­pro­ben, dass diese Ergeb­nis­se solchen bei ameri­ka­ni­schen Urein­woh­nern (India­ner, die in den Zulas­sungs­stu­di­en nicht vertre­ten waren; n=23; 14,7%) nahezu entsprechen.

(tt)