SEOUL (Biermann) Allergische Erkrankungen sind mit einem erhöhten Risiko für die Entwicklung eines Glaukoms verbunden. Dieses Fazit ziehen die Autoren einer aktuellen Arbeit. Darin betonen sie zudem, dass das Risiko bei einer atopischen Dermatitis (AD) am stärksten ausgeprägt ist, gefolgt einer allergischen Rhinitis (AR) sowie einem Asthma.
Die Wissenschaftler schlossen 171.129 Personen im Alter von 20 bis 39 Jahren aus einer koreanischen nationalen Gesundheitsinformationsdatenbank (KNHID), die umfassende Daten zu medizinischen Ansprüchen und Informationen aus dem nationalen Gesundheits-Screening-Programm enthält, in ihre Analyse ein. Alle Teilnehmenden hatten sich mit (n=23.758) oder ohne (n=147.371) einer allergischen Erkrankung im Zeitraum 2009 bis 2015 einer Gesundheitsuntersuchung unterzogen. Die Arbeitsgruppe verglich die Basismerkmale der Teilnehmer mit versus ohne allergischen Erkrankungen und berechnete die Inzidenz bzw. das Risiko für eine Glaukomentwicklung. Mithilfe einer Cox-Proportional-Hazard-Regressionsanalyse wurde nachfolgend das Risiko einer Glaukomentwicklung bei Personen mit allergischen Erkrankungen berechnet.
Die Forscher ermittelten, dass die Glaukominzidenz in der Gruppe mit allergischen Erkrankungen gesteigerter ausfiel als in der Kontrollgruppe. Die HR für ein Glaukom betrug bei Personen mit ≥1 allergischen Erkrankung 1,49 bzw. 1,39 vor und nach Berücksichtigung potenzieller Störfaktoren. Darüber hinaus konstatierten die Experten, dass die AD unter allen untersuchten allergischen Erkrankungen nach Adjustierung in Bezug auf Störfaktoren das größte Risiko für ein Glaukom aufwies (aHR 1,73), gefolgt von der AR (aHR 1,38). Des Weiteren zeigte sich, dass bei Asthma das geringste, jedoch immer noch ein erhöhtes Risiko für ein Glaukom verzeichnet wurde (aHR 1,22). Zudem eruierten die Forschenden, dass sich die Assoziationen in allen Untergruppenanalyse, stratifiziert im Hinblick auf Geschlecht, Nikotin- und Alkoholkonsum sowie körperlicher Betätigung, Diabetes, Bluthochdruck, Dyslipidämie und vorangegangene Therapie mit Corticosteroiden, als konsistent erwiesen.
(tt)