Offenwinkelglaukom/okuläre Hyper­ten­si­on und neuer Prostanoid-EP2-Agonist

Forschende zeigen günstiges Wirksamkeits- und Sicherheitsprofil auf

11. März 2024

PETALUMA (Bier­mann) – Bei Omidene­pag-Isopro­pyl (OMDI)-Augentropfen 0,002% handelt es sich um einen selek­ti­ven prost­a­no­iden EP2-Rezep­tor-Agonis­ten. Wie die Autoren einer aktu­el­len Arbeit nun berich­ten, hat OMDI seine Wirk­sam­keit und Sicher­heit über einen Zeit­raum von 3 Mona­ten gegen­über Timo­lol-Augen­trop­fen 0,5% bei Pati­en­ten (einschließ­lich Kindern) mit einem Offen­win­kel­glau­kom (OWG) oder einer okulä­ren Hyper­ten­si­on (OHT) bewie­sen. Die Studi­en­ver­fas­ser räumen jedoch ein, dass das Risiko für ein Maku­la­ö­dem (ME) bei OMDI als Lang­zeit­an­wen­dung bei pseu­do­pha­ken Pati­en­ten tenden­zi­ell ansteigt.

In ihre multi­zen­tri­schen, rando­mi­sier­ten, doppel­ver­blin­de­ten Nicht­un­ter­le­gen­heits-Studi­en der Phase III (SPECTRUM‑4 und ‑3) schlos­sen die Wissen­schaft­ler 822 Pati­en­ten mit einem OWG oder einer OHT und einem Augen­in­nen­druck (IOD) zwischen 22 bis 34 mmHg ein. Die SPEC­TRUM-3-Studie umfass­te zusätz­lich 13 Kinder mit pädia­tri­schem Glau­kom oder OHT. Als primä­ren Endpunkt beider Studi­en legte die Arbeits­grup­pe die Nicht­un­ter­le­gen­heit von OMDI gegen­über Timo­lol in Bezug auf die Verrin­ge­rung des IOD nach 3 Mona­ten fest. In SPECTRUM‑3 wurde nur die OMDI-Thera­pie bei Erwach­se­nen über weite­re 9 Monate fortgeführt.

Die Forscher ermit­tel­ten, dass der IOD-senken­de Bereich von OMDI in SPECTRUM‑4 und ‑3 über 3 Monate konsis­tent blieb (-5,6 bis ‑5,9 mmHg und ‑5,3 bis ‑5,7 mmHg), während solcher von Timo­lol vari­ier­te (-5,4 bis ‑6,1 mmHg und ‑6,4 bis ‑7,0 mmHg). Ferner wurde in SPECTRUM‑4 eine Nicht­un­ter­le­gen­heit von OMDI gegen­über Timo­lol erreicht. Trotz­dem die Nicht­un­ter­le­gen­heit in SPECTRUM‑3 von OMDI nicht erlangt wurde, blieb dessen Wirk­sam­keit bis Monat 12 konstant. Des Weite­ren eruier­ten die Exper­ten bei OMDI häufi­ger uner­wünsch­te okulä­re Ereig­nis­se als bei Timo­lol (SPECTRUM‑4 31,9 vs. 22,0%; SPECTRUM‑3 32,7 vs. 24,7%) sowie eine höhere Rate an bei pseu­do­pha­ken Pati­en­ten im Lang­zeit­ver­lauf (nach 12 Mona­ten 5,2%), während die Rate an Perior­bi­topa­thie bei Timo­lol gestei­ger­ter ausfiel (0,9 vs.1,4%).

(tt)

Autoren: Bacharach J et al.
Korrespondenz: Jason Bacharach; jbacharach@northbayeye.com
Studie: Omidenepag Isopropyl Versus Timolol in Patients With Glaucoma or Ocular Hypertension: Two Randomized Phase 3 Trials (SPECTRUM 4 and 3)
Quelle: Am J Ophthalmol 2024; Feb 21:S0002-9394(24)00062-X.
Web: dx.doi.org/10.1016/j.ajo.2024.02.010

 

html

Aus rechtlichen Gründen (Heilmittelwerbegesetz) dürfen wir die Informationen nur an Fachkreise weitergeben.