PETALUMA (Biermann) – Bei Omidenepag-Isopropyl (OMDI)-Augentropfen 0,002% handelt es sich um einen selektiven prostanoiden EP2-Rezeptor-Agonisten. Wie die Autoren einer aktuellen Arbeit nun berichten, hat OMDI seine Wirksamkeit und Sicherheit über einen Zeitraum von 3 Monaten gegenüber Timolol-Augentropfen 0,5% bei Patienten (einschließlich Kindern) mit einem Offenwinkelglaukom (OWG) oder einer okulären Hypertension (OHT) bewiesen. Die Studienverfasser räumen jedoch ein, dass das Risiko für ein Makulaödem (ME) bei OMDI als Langzeitanwendung bei pseudophaken Patienten tendenziell ansteigt.
In ihre multizentrischen, randomisierten, doppelverblindeten Nichtunterlegenheits-Studien der Phase III (SPECTRUM‑4 und ‑3) schlossen die Wissenschaftler 822 Patienten mit einem OWG oder einer OHT und einem Augeninnendruck (IOD) zwischen 22 bis 34 mmHg ein. Die SPECTRUM-3-Studie umfasste zusätzlich 13 Kinder mit pädiatrischem Glaukom oder OHT. Als primären Endpunkt beider Studien legte die Arbeitsgruppe die Nichtunterlegenheit von OMDI gegenüber Timolol in Bezug auf die Verringerung des IOD nach 3 Monaten fest. In SPECTRUM‑3 wurde nur die OMDI-Therapie bei Erwachsenen über weitere 9 Monate fortgeführt.
Die Forscher ermittelten, dass der IOD-senkende Bereich von OMDI in SPECTRUM‑4 und ‑3 über 3 Monate konsistent blieb (-5,6 bis ‑5,9 mmHg und ‑5,3 bis ‑5,7 mmHg), während solcher von Timolol variierte (-5,4 bis ‑6,1 mmHg und ‑6,4 bis ‑7,0 mmHg). Ferner wurde in SPECTRUM‑4 eine Nichtunterlegenheit von OMDI gegenüber Timolol erreicht. Trotzdem die Nichtunterlegenheit in SPECTRUM‑3 von OMDI nicht erlangt wurde, blieb dessen Wirksamkeit bis Monat 12 konstant. Des Weiteren eruierten die Experten bei OMDI häufiger unerwünschte okuläre Ereignisse als bei Timolol (SPECTRUM‑4 31,9 vs. 22,0%; SPECTRUM‑3 32,7 vs. 24,7%) sowie eine höhere Rate an MÖ bei pseudophaken Patienten im Langzeitverlauf (nach 12 Monaten 5,2%), während die Rate an Periorbitopathie bei Timolol gesteigerter ausfiel (0,9 vs.1,4%).
(tt)