FUKUI (Biermann) – Die Autoren einer aktuellen Arbeit haben gezeigt, dass eine selektive Lasertrabekuloplastik (SLT) bei Patienten mit einem Normaldruckglaukom (NTG) eine wirksame und sichere Therapieoption der ersten und zweiten Wahl darstellt. Laut den Studienverfassern spielen dabei der präoperative Augeninnendruck (IOD), die zentrale Hornhautdicke (CCT) und der Einsatz von präoperativen Antiglaukomatosa (AGM) eine prognostische Rolle.
In ihre multizentrische prospektive Kohortenstudie schlossen die Wissenschaftler 99 Patienten/Augen mit einem NTG ein. Von diesen umfassten 72 Augen die Erstlinien-Gruppe mit entweder Therapienaivität oder einer allergischen Reaktion auf eine Monotherapie mit AGM. Die Zweitlinien-Gruppe bildeten 25 Augen, bei denen es unter einer Monotherapie mit AGM nicht zu einer ausreichenden Reduktion des IOD (<15%) kam. Die Arbeitsgruppe legte als primäre Endpunkte die IOD-Reduktionsrate, die Verbesserungsrate des Abflussdruckes (ΔOP), die Erfolgsrate (Kriterium A: ΔOP um ≥20% oder Kriterium B: IOD-Abnahme um ≥20% ohne Einsatz von AGM, erneuter SLT oder Glaukomchirurgie) nach 1 Jahr sowie unerwünschte Ereignisse (UE) fest.
Die Forscher ermittelten in der Erstlinien-Gruppe eine Abnahme des mittleren IOD von initial 16,3±2,1 auf 13,4±1,9 mmHg nach 12 Monaten (Reduktion um 17,1±9,5%; p<0,001), während der mittlere IOD in der Zweitlinien-Gruppe von 15,4±1,5 auf 13,2±2,0 mmHg absank (Reduktion um 12,7±9,7%; p=0,005). Die Erfolgsrate für Kriterium A/B lag in der Erstlinien-Gruppe bei 89,2%/23,0% und in der Zweitlinien-Gruppe bei 68,0%/8,0% (p=0,011; p=0,046). Zudem eruierten die Experten, dass ein höherer präoperativer IOD (p=0,005) sowie eine dünnere CCT (p=0,029) mit einer größeren IOD-Verringerung und ein niedriger präoperativer IOD (p=0,030) und der präoperative Einsatz von AGM (p=0,019) mit einem Therapieversagen assoziiert waren. UE erwiesen sich als geringfügig und transient (u.a. n=9; 9,1% Zellen in der Vorderkammer sowie n=7; 7,1% konjunktivale Hyperämie).
(tt)