SEOUL (Biermann) – Bei EG-Mirotin (aktiver Wirkstoff EGT022) handelt es sich um ein First-in-class-Medikament, welches über eine Anregung von Thrombozyten zur Produktion von Wachstumsfaktoren, insbesondere von Angiopoietin‑1, auf Kapillarschäden bei Patienten mit einer nichtproliferativen Diabetischen Retinopathie (NPDR) abzielt, bevor irreversible Schäden entstanden sind. Es wird angenommen, dass die Gefäßwände über eine Verstärkung der Perizyten/Endothel-Interaktion stabilisiert werden. Wie die Autoren einer neuen Arbeit nun berichten, erweist sich EG-Mirotin als eine präventiv sinnvolle und sichere Therapieoption mit einem Trend zur potenziellen Verbesserung von retinaler Ischämie und Kapillarleckage.
In ihre monozentrische explorative Phase-II-Studie schlossen die Wissenschaftler 10 Diabetiker (20 Augen) mit einer therapienaiven mittelschweren bis schweren NPDR ein, bei denen EG-Mirotin (3 mg/1,5 ml sterile Kochsalzlösung) subkutan 1‑mal/d über 5 Tage appliziert wurde. Die Arbeitsgruppe evaluierte die mittleren Veränderungen der Ischämie- und Leckage-Indizes (in %) nach 2 bzw. 4 sowie 8 Wochen gegenüber dem Ausgangswert, die sie mithilfe von Aufnahmen der Weitwinkel-Fluoreszenzangiographie (UWF-FAG) bestimmten und als das Verhältnis von Ischämie- und Leckageflächen dividiert durch die gesamte Netzhautfläche (in mm2) definierten. Der Sicherheitsendpunkt umfasste unerwünschte Ereignisse (UE). Der Studienzeitraum betrug 8±1 Wochen.
Die Forscher ermittelten in der Gesamtkohorte eine gute Verträglichkeit des Prüfpräparates ohne schwerwiegende UE. Die mittleren Ischämie- bzw. Leckage-Indizes verbesserten sich insgesamt bei jeder Kontrolle signifikant und sanken von 3,82±4,78% bzw. 13,60±11,21% zu Studienbeginn auf 3,11±3,85% bzw. 11,51±9,8% bei der finalen Kontrolle (p=0,0005 bzw. p=0,0001). Zudem stellten die Retinologen fest, dass stärkere Veränderungen bei einem hohen Ischämie-Index zu Studienbeginn und keine bei einem niedrigen Index verzeichnet wurden.
(tt)