Nicht­pro­li­fe­ra­ti­ve Diabe­ti­sche Reti­no­pa­thie und EG-Miro­tin als neue Therapieoption

Phase-II-Studie zeigt gefäßwandstabilisierende Wirkung auf

17. Februar 2023

SEOUL (Bier­mann) – Bei EG-Miro­tin (akti­ver Wirk­stoff EGT022) handelt es sich um ein First-in-class-Medi­ka­ment, welches über eine Anre­gung von Throm­bo­zy­ten zur Produk­ti­on von Wachs­tums­fak­to­ren, insbe­son­de­re von Angiopoietin‑1, auf  Kapil­lar­schä­den bei Pati­en­ten mit einer nicht­pro­li­fe­ra­ti­ven Diabe­ti­schen Reti­no­pa­thie (NPDR) abzielt, bevor irrever­si­ble Schä­den entstan­den sind. Es wird ange­nom­men, dass die Gefäß­wän­de über eine Verstär­kung der Peri­zy­ten­/En­do­thel-Inter­ak­ti­on stabi­li­siert werden. Wie die Autoren einer neuen Arbeit nun berich­ten, erweist sich EG-Miro­tin als eine präven­tiv sinn­vol­le und siche­re Thera­pie­op­ti­on mit einem Trend zur poten­zi­el­len Verbes­se­rung von reti­na­ler Ischä­mie und Kapillarleckage.

In ihre mono­zen­tri­sche explo­ra­ti­ve Phase-II-Studie schlos­sen die Wissen­schaft­ler 10 Diabe­ti­ker (20 Augen) mit einer thera­pie­nai­ven mittel­schwe­ren bis schwe­ren NPDR ein, bei denen EG-Miro­tin (3 mg/1,5 ml steri­le Koch­salz­lö­sung) subku­tan 1‑mal/d über 5 Tage appli­ziert wurde. Die Arbeits­grup­pe evalu­ier­te die mitt­le­ren Verän­de­run­gen der Ischä­mie- und Lecka­ge-Indi­zes (in %) nach 2 bzw. 4 sowie 8 Wochen gegen­über dem Ausgangs­wert, die sie mithil­fe von Aufnah­men der Weit­win­kel-Fluo­res­zen­zan­gio­gra­phie (UWF-FAG) bestimm­ten und als das Verhält­nis von Ischä­mie- und Lecka­ge­flä­chen divi­diert durch die gesam­te Netz­haut­flä­che (in mm2) defi­nier­ten. Der Sicher­heits­end­punkt umfass­te uner­wünsch­te Ereig­nis­se (UE). Der Studi­en­zeit­raum betrug 8±1 Wochen.

Die Forscher ermit­tel­ten in der Gesamt­ko­hor­te eine gute Verträg­lich­keit des Prüf­prä­pa­ra­tes ohne schwer­wie­gen­de UE. Die mitt­le­ren Ischä­mie- bzw. Lecka­ge-Indi­zes verbes­ser­ten sich insge­samt bei jeder Kontrol­le signi­fi­kant und sanken von 3,82±4,78% bzw. 13,60±11,21% zu Studi­en­be­ginn auf 3,11±3,85% bzw. 11,51±9,8% bei der fina­len Kontrol­le (p=0,0005 bzw. p=0,0001). Zudem stell­ten die Reti­no­lo­gen fest, dass stär­ke­re Verän­de­run­gen bei einem hohen Ischä­mie-Index zu Studi­en­be­ginn und keine bei einem nied­ri­gen Index verzeich­net wurden.

(tt)

Autoren: Yoo S et al.
Korrespondenz: Sung Jin Lee; mirotinclinicaltrials@gmail.com
Studie: A Nonrandomized Phase 2 Trial of EG-Mirotin, a Novel, First-in-Class, Subcutaneously Deliverable Peptide Drug for Nonproliferative Diabetic Retinopathy
Quelle: Medicina (Kaunas) 2023; Jan 16;59(1):178.
Web: dx.doi.org/10.3390/medicina59010178

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