STRASSBURG – Einer aktuellen Studie zufolge treten bei Frauen mit einer Uveitis während einer oder mehrerer Schwangerschaften (SS) häufiger Rezidive auf, wenn zum Zeitpunkt der Befruchtung eine aktive Erkrankung vorliegt. Laut den Autoren der Arbeit nimmt das Risiko für Schübe im Verlauf der SS jedoch ab, indes postpartum wieder zu, weswegen eine interdisziplinäre Zusammenarbeit essenziell ist.
In ihre retrospektive Beobachtungsstudie schlossen die Wissenschaftler 59 schwangere Frauen (79 SS) ein, von denen in 48 Fällen (68 SS) bereits eine Uveitis anamnestisch bekannt war und bei 11 Frauen (11 SS) eine solche neu diagnostiziert wurde. Die Arbeitsgruppe analysierte die Charakteristika, die Behandlungen sowie den Verlauf der Uveitis sowie den Verlauf der SS, einschließlich deren Komplikationen.
Die Forscher ermittelten in der Gesamtkohorte als häufigste Form eine idiopathische Uveitis (32,2%), gefolgt von einer Sarkoidose-bedingten Uveitis (27,1%). Unter den Patientinnen, die bereits zum Zeitpunkt der Konzeption eine Uveitis aufwiesen, entwickelten sich in 18 Fällen (26,5%) während der SS Uveitis-Rezidive, die eine verstärkte Therapie erforderlich machten. Des Weiteren stellten die Experten fest, dass die Schübe hauptsächlich in den ersten beiden Trimena (n=12) der SS bzw. in der Zeit nach der Geburt (n=5) verzeichnet wurden und signifikant mit einer aktiven Uveitis während der Konzeption assoziiert waren (OR 9,2; 95%-KI 1,57–48,4; p=0,01). Darüber hinaus konstatierten die Uveitis-Spezialisten, dass sich die Merkmale einer neu diagnostizierten Uveitis während der SS nicht von solchen vor einer SS unterschieden. Zudem wurden bei 25 SS (31,6%) internistische Komplikationen beobachtet, insbesondere eine Gestationshypertonie und ein Gestationsdiabetes.
(tt)