Nicht­in­fek­tiö­se Uvei­tis und Tumornekrosefaktor-alpha-Inhibitor-Therapie

Anti-Drug-Antikörper können bei unzureichendem Ansprechen ursächlich sein

2. Februar 2023

BETHESDA (Bier­mann) – Pati­en­ten mit einer nicht­in­fek­tiö­sen Uvei­tis (NIU), die mit einem Tumor­ne­kro­se­fak­tor-alpha-Inhi­bi­tor (Anti-TNFα), insbe­son­de­re mit Adali­mu­mab, behan­delt werden, entwi­ckeln nicht selten Anti-Drug-Anti­kör­per (ADA), die zu einem Thera­pie­ver­sa­gen führen können. Zu diesem Ergeb­nis kommen die Verfas­ser einer aktu­el­len Arbeit. Darin empfeh­len sie, bei einem unge­nü­gen­den Thera­pie­an­spre­chen, die Anti-TNFα- und die ADA-Spie­gel zu bestimmen.

In ihre retro­spek­ti­ve Quer­schnitts­stu­die nahmen die Wissen­schaft­ler 54 Pati­en­ten mit einer NIU auf, die entwe­der mit Adali­mu­mab (n=42; mitt­le­res Alter 43,6±19,6 Jahre; 59,5% Frauen) oder mit Infli­xi­mab (n=12; mitt­le­res Alter 42,7±20,4 Jahre; 58,3% Männer) behan­delt wurden und bei denen im Zeit­raum Septem­ber 2017 bis Juli 2021 im Natio­nal Eye Insti­tu­te (Mary­land; USA) die Serum­spie­gel von den Anti-TNFα-Inhi­bi­to­ren sowie von den ADA bestimmt wurden.

Die Forscher ermit­tel­ten in der Adali­mu­mab-Gruppe einen mitt­le­ren Arznei­mit­tel (AZM)-Spiegel von 9,72±6,82 µg/ml sowie einen mitt­le­ren ADA-Wert von 84,2±172,9 will­kür­li­chen Einhei­ten (arbi­tra­ry units; [AU])/ml. 15 der 42 Pati­en­ten (35,7%) entwi­ckel­ten ADA und wiesen einen gerin­ge­ren AZM-Spie­gel als solche ohne ADA auf (2,8±2,6 vs. 13,6±5,2 µg/ml; 95%-KI 8,3–13,2; p<0,001). Ferner stell­ten die Exper­ten fest, dass die mitt­le­ren AZM-Werte höher ausfie­len, wenn gleich­zei­tig Anti­me­ta­boli­te (n=29; wie bspw. Metho­tre­xat) im Vergleich zur Mono­the­ra­pie (n=13) appli­ziert wurden (11,0±7,3 vs. 6,8±4,5 µg/ml; 95%-KI ‑8,7–0,2; p=0,06). Des Weite­ren wurde mithil­fe von multi­va­ria­blen Analy­sen gezeigt, dass ein Anstieg der ADA um 1 AU mit einem Abfall des AZM-Spie­gels um ‑0,02 µg/ml (95%-KI ‑0,01 bis ‑0,34; p<0,001) asso­zi­iert war. Zudem erwies sich ein AZM-Schwel­len­wert von >3,3 µg/ml und/oder ein ADA-Spie­gel von <15,2 AU/ml mit einem voll­stän­di­gen Thera­pie­an­spre­chen verbun­den. Demge­gen­über konsta­tier­ten die Uvei­tis-Spezia­lis­ten in der Infli­xi­mab-Gruppe keine ADA und einen mitt­le­ren AZM-Spie­gel von 27,02 ±18,15 µg/ml.

(tt)

Autoren: Bellur S et al.
Korrespondenz: Shilpa Kodati; shilpa.kodati@nih.gov
Studie: Antidrug Antibodies to Tumor Necrosis Factor α Inhibitors in Patients With Noninfectious Uveitis
Quelle: JAMA Ophthalmol 2022; Dec 22 (online ahead of print)
Web: dx.doi.org/10.1001/jamaophthalmol.2022.5584

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