BETHESDA (Biermann) – Patienten mit einer nichtinfektiösen Uveitis (NIU), die mit einem Tumornekrosefaktor-alpha-Inhibitor (Anti-TNFα), insbesondere mit Adalimumab, behandelt werden, entwickeln nicht selten Anti-Drug-Antikörper (ADA), die zu einem Therapieversagen führen können. Zu diesem Ergebnis kommen die Verfasser einer aktuellen Arbeit. Darin empfehlen sie, bei einem ungenügenden Therapieansprechen, die Anti-TNFα- und die ADA-Spiegel zu bestimmen.
In ihre retrospektive Querschnittsstudie nahmen die Wissenschaftler 54 Patienten mit einer NIU auf, die entweder mit Adalimumab (n=42; mittleres Alter 43,6±19,6 Jahre; 59,5% Frauen) oder mit Infliximab (n=12; mittleres Alter 42,7±20,4 Jahre; 58,3% Männer) behandelt wurden und bei denen im Zeitraum September 2017 bis Juli 2021 im National Eye Institute (Maryland; USA) die Serumspiegel von den Anti-TNFα-Inhibitoren sowie von den ADA bestimmt wurden.
Die Forscher ermittelten in der Adalimumab-Gruppe einen mittleren Arzneimittel (AZM)-Spiegel von 9,72±6,82 µg/ml sowie einen mittleren ADA-Wert von 84,2±172,9 willkürlichen Einheiten (arbitrary units; [AU])/ml. 15 der 42 Patienten (35,7%) entwickelten ADA und wiesen einen geringeren AZM-Spiegel als solche ohne ADA auf (2,8±2,6 vs. 13,6±5,2 µg/ml; 95%-KI 8,3–13,2; p<0,001). Ferner stellten die Experten fest, dass die mittleren AZM-Werte höher ausfielen, wenn gleichzeitig Antimetabolite (n=29; wie bspw. Methotrexat) im Vergleich zur Monotherapie (n=13) appliziert wurden (11,0±7,3 vs. 6,8±4,5 µg/ml; 95%-KI ‑8,7–0,2; p=0,06). Des Weiteren wurde mithilfe von multivariablen Analysen gezeigt, dass ein Anstieg der ADA um 1 AU mit einem Abfall des AZM-Spiegels um ‑0,02 µg/ml (95%-KI ‑0,01 bis ‑0,34; p<0,001) assoziiert war. Zudem erwies sich ein AZM-Schwellenwert von >3,3 µg/ml und/oder ein ADA-Spiegel von <15,2 AU/ml mit einem vollständigen Therapieansprechen verbunden. Demgegenüber konstatierten die Uveitis-Spezialisten in der Infliximab-Gruppe keine ADA und einen mittleren AZM-Spiegel von 27,02 ±18,15 µg/ml.
(tt)