SAN FRANCISCO (Biermann) – Bei den Antimetaboliten Methotrexat ([MTX]; Inhibitor der Dihydrofolat-Reduktase) und Mycophenolat-Mofetil ([MMF]; Inhibitor der Inosinmonophosphat-Dehydrogenase) handelt es sich um konventionelle Immunmodulatoren, die als Corticosteroid-einsparende Substanzen bei einer nichtinfektiösen Uveitis (NIU) zum Einsatz kommen. Wie die Autoren einer aktuellen Studie nun berichten, erweist sich eine retinale Vaskulitis bei Patienten mit einer NIU als ein signifikanter Risikofaktor für ein Therapieversagen von MTX und MMF, weswegen eine andere Wirkstoffklasse ordiniert werden sollte.
Die Wissenschaftler führten eine Subanalyse der multizentrischen, randomisierten FAST-Uveitis-Studie (First-line Antimetabolites as Steroid-sparing Treatment) durch, in der im Zeitraum 2013 bis 2017 MTX mit MMF als Erstbehandlung bei 216 NIU-Patienten verglichen wurde. Die beteiligten Zentren lagen in Indien, Australien, Saudi-Arabien und USA/Mexiko. In die Subanalyse wurden 137 der 216 Patienten eingeschlossen, welche die 12-monatige Beobachtungszeit der FAST-Studie abgeschlossen hatten. Die Arbeitsgruppe legte als Hauptendpunkt das Versagen beider Antimetabolite im Zeitverlauf fest. Die Forscher evaluierten als potenzielle Risikofaktoren für ein Therapieversagen: Alter, Geschlecht, bilaterale Beteiligung, Lokalisation der NIU, zystoides Makulaödem (CME), retinale Vaskulitis, Dauer der NIU sowie den Standort des Zentrums (alle Parameter zu Studienbeginn).
Die Forscher ermittelten nach 12 Monaten in 115 Fällen (83,9%) einen Therapieerfolg und in 22 (16,1%) einen Misserfolg. Mithilfe einer univariaten Analyse war das Versagen mit einer Uveitis anterior/intermedia (p=0,003), einem CME (p=0,016) und einer retinalen Vaskulitis (p=0,006) assoziiert. Nach Adjustierung in Bezug auf Alter, Geschlecht, Uveitislage und CME konstatierten die Experten jedoch eine retinale Vaskulitis als den einzigen signifikanten Risikofaktor für ein Behandlungsversagen (aOR 8,6; 95%-KI 1,6–47; p=0,014).
(tt)