Nicht­in­fek­tiö­se Uvei­tis und Thera­pie­ver­sa­gen von Antimetaboliten

Bei einer retinalen Vaskulitis sollte eine andere Substanzklasse gewählt werden

20. Juni 2023

SAN FRANCISCO (Bier­mann) – Bei den Anti­me­ta­boli­ten Metho­tre­xat ([MTX]; Inhi­bi­tor der Dihy­dro­fo­lat-Reduk­ta­se) und Myco­phe­no­lat-Mofe­til ([MMF]; Inhi­bi­tor der Inosin­mo­no­phos­phat-Dehy­dro­ge­na­se) handelt es sich um konven­tio­nel­le Immun­mo­du­la­to­ren, die als Corti­cos­te­ro­id-einspa­ren­de Substan­zen bei einer nicht­in­fek­tiö­sen Uvei­tis (NIU) zum Einsatz kommen. Wie die Autoren einer aktu­el­len Studie nun berich­ten, erweist sich eine reti­na­le Vasku­li­tis bei Pati­en­ten mit einer NIU als ein signi­fi­kan­ter Risi­ko­fak­tor für ein Thera­pie­ver­sa­gen von MTX und MMF, weswe­gen eine andere Wirk­stoff­klas­se ordi­niert werden sollte.

Die Wissen­schaft­ler führ­ten eine Subana­ly­se der multi­zen­tri­schen, rando­mi­sier­ten FAST-Uvei­tis-Studie (First-line Anti­me­ta­boli­tes as Stero­id-sparing Treat­ment) durch, in der im Zeit­raum 2013 bis 2017 MTX mit MMF als Erst­be­hand­lung bei 216 NIU-Pati­en­ten vergli­chen wurde. Die betei­lig­ten Zentren lagen in Indien, Austra­li­en, Saudi-Arabi­en und USA/Mexiko. In die Subana­ly­se wurden 137 der 216 Pati­en­ten einge­schlos­sen, welche die 12-mona­ti­ge Beob­ach­tungs­zeit der FAST-Studie abge­schlos­sen hatten. Die Arbeits­grup­pe legte als Haupt­end­punkt das Versa­gen beider Anti­me­ta­boli­te im Zeit­ver­lauf fest. Die Forscher evalu­ier­ten als poten­zi­el­le Risi­ko­fak­to­ren für ein Thera­pie­ver­sa­gen: Alter, Geschlecht, bila­te­ra­le Betei­li­gung, Loka­li­sa­ti­on der NIU, zysto­ides Maku­la­ödem (CME), reti­na­le Vasku­li­tis, Dauer der NIU sowie den Stand­ort des Zentrums (alle Para­me­ter zu Studienbeginn).

Die Forscher ermit­tel­ten nach 12 Mona­ten in 115 Fällen (83,9%) einen Thera­pie­er­folg und in 22 (16,1%) einen Miss­erfolg. Mithil­fe einer univa­ria­ten Analy­se war das Versa­gen mit einer Uvei­tis anterior/intermedia (p=0,003), einem CME (p=0,016) und einer reti­na­len Vasku­li­tis (p=0,006) asso­zi­iert. Nach Adjus­tie­rung in Bezug auf Alter, Geschlecht, Uveit­is­la­ge und CME konsta­tier­ten die Exper­ten jedoch eine reti­na­le Vasku­li­tis als den einzi­gen signi­fi­kan­ten Risi­ko­fak­tor für ein Behand­lungs­ver­sa­gen (aOR 8,6; 95%-KI 1,6–47; p=0,014).

(tt)

Autoren: Reddy AK et al.
Korrespondenz: Nisha R Acharya; nisha.acharya@ucsf.edu
Studie: Risk of failing both methotrexate and mycophenolate mofetil from the First-line Antimetabolites as Steroid-sparing Treatment (FAST) uveitis trial
Quelle: J Ophthalmic Inflamm Infect 2023; Jun 9;13(1):29.
Web: dx.doi.org/10.1186/s12348-023-00350-5

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