Nicht­in­fek­tiö­se Uvei­tis und poly­zys­ti­sches Ovarialsyndrom

Assoziation besteht über proinflammatorische Faktoren

13. Februar 2023

SEOUL (Bier­mann) – Beim poly­zys­ti­schen Ovari­al­syn­drom (PCOS) handelt es sich um eine häufi­ge endo­kri­ne Erkran­kung bei jungen Frauen, die durch eine chro­ni­sche Anovu­la­ti­on und Hyper­an­dro­ge­nis­mus gekenn­zeich­net ist. Die Autoren einer aktu­el­len Arbeit haben nun eine signi­fi­kan­te Asso­zia­ti­on zwischen einem PCOS und einer nicht­in­fek­tiö­sen Uvei­tis (NIU) festgestellt.

Im Rahmen ihrer landes­wei­ten Kohor­ten­stu­die verwen­de­ten die Wissen­schaft­ler Daten des Korean Natio­nal Health Insuran­ce Service zu einer natio­na­len Stich­pro­ben­ko­hor­te, bestehend aus 558.302 Frauen, von denen bei 2039 ein PCOS und bei 8122 eine NIU vorla­gen. Die Arbeits­grup­pe verglich die Inzi­denz einer NIU zwischen Frauen mit und ohne PCOS vor und nach einem Propen­si­ty Score Matching (PSM) der mit NIU asso­zi­ier­ten Varia­blen. Zusätz­lich bestimm­ten die Forschen­den mithil­fe von univa­ria­ten und multi­va­ria­ten Cox-Regres­si­ons-Model­len die Hazard Ratio für ein PCOS.

Die Forscher ermit­tel­ten, dass die Inzi­denz für eine NIU in der PCOS-Gruppe bei 35,1/10.000 Perso­nen­jah­ren lag, während solche in der Gruppe ohne PCOS 16,6 betrug (p<0,001). Diese Ergeb­nis­se verän­der­ten sich auch nach einem 1:3‑PSM nicht signi­fi­kant (36,7/10.000 Perso­nen­jah­re bei PCOS und 9,1 ohne PCOS). Des Weite­ren stell­ten die Exper­ten in der univa­ria­ten Analy­se eine HR für PCOS von 1,77 (95%-KI 1,22–2,57; p=0,003) und in der multi­va­ria­ten Analy­se von 2,79 (95%-KI 1,92–4,05; p<0,001) vor dem PSM bzw. von 2,87 (95%-KI 1,77–4,67; p<0,001) nach dem PSM fest. Ein höhe­res Alter, ein länd­li­cher Wohn­ort, ein höhe­res Einkom­men sowie Komor­bi­di­tä­ten waren mit einem erhöh­ten NIU-Risiko asso­zi­iert (alle p<0,001). Darüber hinaus lag die Präva­lenz für ein PCOS in der NIU-Gruppe bei 1,05% und in der Gruppe ohne NIU bei 0,71% (p=0,03).

Die Autoren mutma­ßen, dass es bei den Frauen mit PCOS über hormo­nel­le Verän­de­run­gen mit einem nied­ri­gen Proges­te­ron­spie­gel zu einer Über­sti­mu­la­ti­on des Immun­sys­tems mit einem gestei­ger­ten Östro­gen­spie­gel kommt, der zu einer erhöh­ten Ausschüt­tung proin­flamma­to­ri­scher Zyto­ki­ne und damit verbun­den zu syste­mi­schen auto­im­mu­nen Entzün­dun­gen, einschließ­lich einer NIU, führt.

(tt)

Autoren: Lee CE et al.
Korrespondenz: Yong Joon Kim; kyjcolor@naver.com
Studie: Association between polycystic ovary syndrome and non-infectious uveitis
Quelle: Sci Rep 2023; Jan 6;13(1):277.
Web: dx.doi.org/10.1038/s41598-022-27024-x

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