Nicht­in­fek­tiö­se Uvei­tis und Fluocinolon-Implantat

Real-World-Ergebnisse sind mit solchen aus klinischen Studien vergleichbar

8. Dezember 2022

MÜNCHEN (Bier­mann) – Eine aktu­el­le Studie hat gezeigt, dass ein intra­vit­re­al inji­zier­tes (IVI) 0,19-mg-Fluocinolonacetonid-Implantat ([FAi]; Corti­cos­te­ro­id mit Lang­zeit­wir­kung) bei Pati­en­ten mit einer nicht­in­fek­tiö­sen Uvei­tis poste­rior (NIUP) eine wirk­sa­me und siche­re Thera­pie­op­ti­on darstellt. Die Erfol­ge sind laut den Autoren der Arbeit mit solchen in klini­schen Studi­en vergleich­bar und werden — in Fällen mit star­ker intrao­ku­lä­rer Inflamma­ti­on (IOI) — durch eine präope­ra­ti­ve Behand­lung mit loka­len hoch­do­sier­ten Corti­cos­te­ro­iden posi­tiv beeinflusst.

In ihre retro­spek­ti­ve Real-World-Kohor­ten­stu­die schlos­sen die Wissen­schaft­ler 57 Pati­en­ten (76 Augen; 20 phak) ein, bei denen die FAi-IVI in einem Schwer­punkt­zen­trum für Uvei­tis erfolg­te. Die Arbeits­grup­pe legte als primä­re Endpunk­te die best­kor­ri­gier­te Sehschär­fe (BCVA) sowie die zentra­le Netz­haut­di­cke (CRT) nach 12 Mona­ten fest. Die sekun­dä­ren Endpunk­te umfass­ten den Augen­in­nen­druck (IOD), die IOI (gemäß dem SUN-Klas­si­fi­ka­ti­ons-Score) sowie Komplikationen.

Eine Remis­si­ons­in­duk­ti­ons­the­ra­pie vor der FAi-IVI wurde bei 52 Augen mit star­ker IOI (68,4%) durch­ge­führt (46,1% der Augen; [n=35] IVI mit Dexa­me­tha­son 3 Monate vorher; 22,4% der Augen; [n=17] perior­bi­ta­le Injek­ti­on mit Triamci­no­lo­na­ce­tonid 4 Wochen vorher).

Die Forscher ermit­tel­ten, dass die BCVA bis Monat 12 stabil blieb (63,21 vs. 62,95 Buch­sta­ben; 95%-KI ‑6,31–6,84; p>0,9), während sich die CRT von 362,7 µm präope­ra­tiv auf 309.1 µm nach 12 Mona­ten signi­fi­kant verbes­ser­te (p=0,04). Ebenso beob­ach­te­ten die Exper­ten bis Monat 9 eine signi­fi­kan­te Reduk­ti­on des IOI-Scores von 0,82 auf 0,3 (p=0,007). Der IOD stieg bis Monat 12 nicht signi­fi­kant an (p=0,05), während 4 der 20 phaken Augen (20%) bis zur fina­len Kontrol­le eine Kata­rakt entwi­ckel­ten. Die Ergeb­nis­se zwischen nicht- und naiven Augen unter­schie­den sich nicht signi­fi­kant, wohin­ge­gen ein Rezi­div nur in der vorbe­han­del­ten Gruppe bei 7 Augen (9,2%) auftrat, was mit der stär­ke­ren Krank­heits­ak­ti­vi­tät begrün­det wurde.

(tt)

Autoren: Buhl L et al.
Korrespondenz: Lara Buhl; lara.buhl@med.uni-muenchen.de
Studie: Fluocinolone acetonide 0.19-mg implant for the treatment of noninfectious uveitis with involvement of the posterior segment: a real-world study
Quelle: Graefes Arch Clin Exp Ophthalmol 2022; Nov 18 (online ahead of print)
Web: dx.doi.org/10.1007/s00417-022-05893-2

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