MÜNCHEN (Biermann) – Eine aktuelle Studie hat gezeigt, dass ein intravitreal injiziertes (IVI) 0,19-mg-Fluocinolonacetonid-Implantat ([FAi]; Corticosteroid mit Langzeitwirkung) bei Patienten mit einer nichtinfektiösen Uveitis posterior (NIUP) eine wirksame und sichere Therapieoption darstellt. Die Erfolge sind laut den Autoren der Arbeit mit solchen in klinischen Studien vergleichbar und werden — in Fällen mit starker intraokulärer Inflammation (IOI) — durch eine präoperative Behandlung mit lokalen hochdosierten Corticosteroiden positiv beeinflusst.
In ihre retrospektive Real-World-Kohortenstudie schlossen die Wissenschaftler 57 Patienten (76 Augen; 20 phak) ein, bei denen die FAi-IVI in einem Schwerpunktzentrum für Uveitis erfolgte. Die Arbeitsgruppe legte als primäre Endpunkte die bestkorrigierte Sehschärfe (BCVA) sowie die zentrale Netzhautdicke (CRT) nach 12 Monaten fest. Die sekundären Endpunkte umfassten den Augeninnendruck (IOD), die IOI (gemäß dem SUN-Klassifikations-Score) sowie Komplikationen.
Eine Remissionsinduktionstherapie vor der FAi-IVI wurde bei 52 Augen mit starker IOI (68,4%) durchgeführt (46,1% der Augen; [n=35] IVI mit Dexamethason 3 Monate vorher; 22,4% der Augen; [n=17] periorbitale Injektion mit Triamcinolonacetonid 4 Wochen vorher).
Die Forscher ermittelten, dass die BCVA bis Monat 12 stabil blieb (63,21 vs. 62,95 Buchstaben; 95%-KI ‑6,31–6,84; p>0,9), während sich die CRT von 362,7 µm präoperativ auf 309.1 µm nach 12 Monaten signifikant verbesserte (p=0,04). Ebenso beobachteten die Experten bis Monat 9 eine signifikante Reduktion des IOI-Scores von 0,82 auf 0,3 (p=0,007). Der IOD stieg bis Monat 12 nicht signifikant an (p=0,05), während 4 der 20 phaken Augen (20%) bis zur finalen Kontrolle eine Katarakt entwickelten. Die Ergebnisse zwischen nicht- und naiven Augen unterschieden sich nicht signifikant, wohingegen ein Rezidiv nur in der vorbehandelten Gruppe bei 7 Augen (9,2%) auftrat, was mit der stärkeren Krankheitsaktivität begründet wurde.
(tt)