PETACH TIKWA (Biermann) – Wie eine aktuelle Veröffentlichung gezeigt hat, weisen schwangere Frauen mit einer bekannten nichtinfektiösen Uveitis (NIU) ganz spezifische Muster in Bezug auf das Auftreten und den Schweregrad an Rezidiven der NIU vor bzw. während sowie nach einer oder mehreren Schwangerschaften (SS) auf. Diese Ergebnisse können laut den Verfassern der Arbeit Ophthalmologen in die Lage versetzen, eine prognostische Einschätzung zu dem weiteren Erkrankungsverlauf bei diesem Patientinnenkollektiv zu liefern.
Die Wissenschaftler schlossen 32 Frauen (70 SS; mittlere Anzahl 2,6 SS/Patientin) mit bekannter NIU in der Anamnese und einer/mehrerer SS während des Erkrankungsverlaufs in ihre retrospektive Studie ein. Die Arbeitsgruppe evaluierte die Krankheitsaktivität und den Schweregrad der NIU 1 Jahr vor bzw. während der SS sowie 1 Jahr nach der ersten und den folgenden Geburten. Als Hauptendpunkte legten die Forschenden u.a. die Häufigkeit sowie den Schweregrad an Uveitis-Schüben fest. Die mittlere Beobachtungszeit betrug 6,5 Jahre.
Die Forscher ermittelten, dass als häufigste NIU-Formen eine anteriore NIU sowie eine Panuveitis (jeweils 31%) vorlagen. Schübe der NIU traten im Jahr vor der SS, im 1. Trimenon sowie während der postpartalen Zeit häufiger auf, während diese sich während der gesamten SS-Zeit deutlich verringerten. Des Weiteren stellten die Uveitis-Spezialisten fest, dass Frauen, bei denen ein Schub während der SS auftrat, im Vergleich zu denjenigen ohne einen Schub während der SS auch eine signifikant höhere Anzahl an Schüben im Jahr vor der SS sowie 12 Monate postpartum verzeichneten (p=0,047 und p=0,01). Gleichermaßen beobachteten die Experten, dass der Schweregrad der Schübe in der postnatalen Periode signifikant höher bei den Frauen ausfiel, die einen Schub während der SS entwickelten als bei solchen ohne einen Schub in diesem Zeitraum (p=0,001). Darüber hinaus zeigten sich schwerere Verläufe der NIU-Rezidive nach der ersten gegenüber solchen im Rahmen der nachfolgenden SS.
(tt)