BOSTON (Biermann) – Bei Leflunomid handelt es sich um einen Inhibitor der Dihydro-Orotat-Dehydrogenase (Gruppe der Isoxazole; Klasse der konventionellen Immunmodulatoren; [IMT]), der die Proliferation von aktivierten T‑Lymphozyten sowie die T‑Zell-abhängige Autoantikörperbildung hemmt. Wie die Autoren einer aktuellen Arbeit nun schreiben, erweist sich Leflunomid bei Kindern mit einer nichtinfektiösen Uveitis (NIU), welche die Erstlinientherapie mit Methotrexat (MTX) nicht vertragen, als eine wirksame und gut verträgliche Therapiealternative zur Verminderung der Krankheitsaktivität sowie der Rezidivrate.
In ihre retrospektive Fallstudie schlossen die Wissenschaftler 5 Kinder mit einer NIU ein, die auf die Kombinationstherapie mit Leflunomid und einem Inhibitor des Tumornekrosefaktors-alpha (Anti-TNF‑α) umgestellt wurden, nachdem sie eine Intoleranz gegenüber MTX während einer gleichzeitigen Behandlung mit Anti-TNF‑α entwickelten.
Die Arbeitsgruppe evaluierte im gesamten Studienzeitraum die Dosierung sowie die Therapiedauer von MTX, Leflunomid sowie Anti-TNF‑α. Zusätzlich überprüften die Forschenden Parameter in Bezug auf die Anamnese, die Demografie, die Laborwerte sowie die Rezidivrate.
Die Forscher ermittelten, dass die Mehrheit der Kinder in der Kohorte initial nur auf MTX als Monotherapie eingestellt wurde. Nach inadäquatem Ansprechen auf diese Behandlung wurde ein Anti-TNF-α-Wirkstoff zusätzlich hinzugefügt. Im weiteren Therapieverlauf stellte sich jedoch eine Unverträglichkeit gegenüber MTX ein, weswegen MTX durch Leflunomid ausgetauscht und die Anti-TNF-α-Therapie unverändert fortgesetzt wurde. Die Uveitis-Spezialisten konstatierten nachfolgend, dass bei den pädiatrischen Patienten unter der neuen Kombinationstherapie im Vergleich zur vorangegangenen dualen Behandlung eine signifikante Reduktion der Rate an Nebenwirkungen sowie eine signifikante Assoziation mit einer geringeren Rezidivrate sowie mit einer Corticosteroid-freien Remission verzeichnet wurden.
(tt)