BRISTOL (Biermann) – Konventionelle krankheitsmodifizierende Antirheumatika (cDMARD), erweisen sich bei einer pädiatrischen nichtinfektiösen Uveitis (NIU) als wirksame und sichere Therapieoption der 1. Wahl. Bei einem zu geringen Ansprechen wird die Therapie bislang oftmals mit biologischen DMARD kombiniert. Nun haben die Autoren einer aktuellen Arbeit gezeigt, dass bei Kindern, die eine Unverträglichkeit gegenüber cDMARD entwickeln, das alleinige Fortführen der Biologika-Therapie eine geeignete Therapieoption darstellt.
In ihre retrospektive Studie schlossen die Wissenschaftler im Zeitraum August 2015 bis Juni 2022 insgesamt 28 Kinder (56 Augen) mit NIU (chronisch anteriore Form 82,8%; intermediäre Form 17,2%; Assoziation mit juveniler idiopathischer Arthritis 53,6%) ein, die mit dem Biologikum Adalimumab (ADA) als Monotherapie behandelt wurden, nachdem sie eine Intoleranz gegen die begleitende Therapie mit Methotrexat (MTX) oder Mycophenolat Mofetil (MMF) entwickelt hatten. Die Arbeitsgruppe legte als primären Endpunkt die Krankheitskontrolle unter der ADA-Therapie fest. Diese definierte sie als Anzahl an Patienten, die eine Verschlechterung der NIU um <2 Stufen auf dem SUN-Score (Standardization of Uveitis Nomenclature; Vorderkammer-Zellen 0 bis 3+) aufwiesen und keine zusätzlichen systemischen Immunsuppressiva während der Beobachtungszeit applizierten. Die sekundären Endpunkte umfassten die Sehschärfe (VA), Komplikationen sowie das Sicherheitsprofil von ADA. Die mediane Beobachtungszeit betrug 19 Monate (IQR 21).
Die Forscher ermittelten, dass 23 der 28 Kinder (82,14%) den primären Endpunkt erreichten. Zudem zeigte sich mithilfe der Kaplan-Meier-Überlebensanalyse, dass bei diesen Patienten eine Remission auch noch nach 12 Monaten aufrechterhalten blieb (95%-KI 60,6–91,7). Ferner traten keine Nebenwirkungen durch ADA auf.
Im Gegensatz dazu konstatierten die Uveitis-Spezialisten, dass die ADA-Therapie bei 5 Kindern (17,86%) nach im Median 9 Monaten (IQR 3,5) versagte und eine zusätzliche systemische Therapie erforderlich war.
(tt)