IRVINE (Biermann) – Das Verfahren des Elektromechanischen Reshapings (EMR) besitzt laut den Autoren einer aktuellen Studie Potenzial für eine nichtchirurgische Refraktionskorrektur.
Die EMR beinhaltet kurze elektrochemische Impulse zur Elektrolyse von Wasser mit anschließender Diffusion von Protonen in die extrazelluläre Matrix kollagener Gewebe. Die Protonierung immobilisierter Anionen innerhalb dieser Matrix zerstört das Netzwerk ionischer Bindungen, wodurch das Gewebe vorübergehend auf eine mechanische Umgestaltung mittels einer anpassbaren Kontaktlinse reagiert. Die nachfolgende Wiederherstellung des physiologischen pH-Wertes hat die Rekonstruktion der ionischen Matrix zur Folge, was zu einer dauerhaften Formveränderung des Gewebes führt.
In ihrer Stude konnten die Wissenschaftler an Ex-vivo-Kaninchenaugen eine kontrollierte Veränderung der Hornhautkrümmung über einen weiten Bereich demonstrieren, ohne Verlust der optischen Transparenz.
Die Forschenden betonen zudem, dass die EMR ihren Ergebnissen zufolge eine extrem feine Kontrolle der Hornhautkonturierung ermöglicht und gleichzeitig die zugrunde liegende makromolekulare Kollagenstruktur und die Lebensfähigkeit der Stromazellen aufrechterhält.
(ac)