NEW YORK (Bier­mann) — Nabel­schnur­ge­we­be-Trans­plan­ta­te (umbi­li­cal cord tissue graft, UCG) können eine Option zur Reepi­the­lia­li­sie­rung in thera­pie­re­frak­tä­ren Fällen neuro­tro­pher Kera­topa­thie sein, nach­dem herkömm­li­che Behand­lun­gen wie Amni­onmem­bran­trans­plan­ta­tio­nen fehl­ge­schla­gen sind.
Zu diesem Ergeb­nis kam eine ameri­ka­ni­sche retro­spek­ti­ve Fall­se­rie anhand von drei Augen von drei Pati­en­ten, die sich bei thera­pie­re­frak­tä­rer neuro­tro­pher Kera­topa­thie im Stadi­um 3 einer UCG-Einla­ge unter­zo­gen hatten. Anhand vorhan­de­ner Aufzeich­nun­gen wurde der klini­schen Verlauf einschließ­lich frühe­rer Behand­lun­gen bewer­tet. Weiter­hin wurden die Zeit bis zur UCG-Auflö­sung, die Zeit bis zur Horn­hau­t­epi­the­li­sie­rung und die Zeit bis zum Wieder­auf­tre­ten von Epithel­de­fek­ten analysiert.
Dauer des nicht heilen­den Epithel­de­fekts vor der UCG-Einla­ge lag zwischen 7,7 und 30 Wochen (Mittel­wert 21,0). Die UCG-Auflö­sungs­zeit lag zwischen 1,7 und 8,1 Wochen (Mittel­wert 5,0), vergli­chen mit der zuvor fehl­ge­schla­ge­nen Auflö­sungs­zeit der Amni­onrmem­bran von 0,3 bis 1,6 Wochen (Mittel­wert 0,95). Die Zeit bis zur voll­stän­di­gen Epithe­lia­li­sie­rung nach UCG-Einla­ge betrug in den ersten beiden Fällen 7,7 bzw. 8,1 Wochen, während im drit­ten Fall keine voll­stän­di­ge Epithe­lia­li­sie­rung erreicht wurde. Nur bei einem von drei Auge trat kein erneu­ter Epithel­de­fekt auf. Die maxi­ma­le Dauer der Aufrecht­erhal­tung der Epithe­lia­li­sie­rung ohne Rezi­div lag zwischen 5 und 86 Wochen (Mittel­wert 42,7). Die Nach­be­ob­ach­tungs­zeit betrug 37 bis 108,1 Wochen (Mittel­wert 62,2) nach der ersten UCG-Platzierung.
Ein UCG kann eine länge­re Verweil­dau­er von Gewe­be­trans­plan­ta­ten ermög­li­chen, eine mecha­ni­sche Barrie­re zum Schutz bieten und die Rege­ne­ra­ti­on der Augen­ober­flä­che unter­stüt­zen und damit unter Umstän­den eine Option sein, wenn andere Thera­pie­ver­su­che nicht erfolg­reich waren. (ak)