BIERMANN – Taipeh (Taiwan). Eine Bewertung der Wirkung von intravitrealen Anti-VEGF-Injektionen (IVI) auf die Vaskularität und Größe von Netzhautangiomen mittels quantitativer Analyse von Farbfundusbildern hat ergeben, dass Anti-VEGF eine Aufhellung induziert und die rote Komponente von Angiomen reduziert. Dadurch werden die Vaskularität verringert und nachfolgende invasive Behandlungen erleichtert.
Farbfundusbilder von Netzhautangiomen wurden mit der Software ImageJ einer RGB-Analyse unterzogen. Die Weißintensität (mittlere RGB-Werte) und das Rotverhältnis (Rotwert/Summe der Grün- und Blauwerte) wurden kalibriert, um die Weißintensität bzw. die Rotindizes zu erhalten. Das Verhältnis zwischen Läsion und Papillenfläche wurde hinsichtlich Größenveränderungen bewertet.
Es wurden 17 Bildersätze von 10 angiomatösen Läsionen analysiert: 6 retinale Hämangiome aus 4 Augen (4 Patienten) mit Von-Hippel-Lindau-Syndrom (VHL) und 4 retinale vasoproliferative Tumoren (VPT) aus 4 Augen (4 Patienten). Die Forscher ermittelten, dass der Weißintensitätsindex insgesamt von 1,34 auf 1,5 (p= 0,001) anstieg und der Rotindex von 1,14 auf 0,85 (p<0,001) nach der IVI sank. In der VHL-Gruppe wurde ein Anstieg der Weißintensität von 1,41 auf 1,58 (p= 0,013) und ein Absinken des Rotindex von 1,04 auf 0,84 (p<0,001) beobachtet. Für die VPT-Gruppe ergab die Analyse, dass die Weißintensität von 1,17 auf 1,36 (p=0,031) stieg und der Rotindex von 1,39 auf 0,87 (p= 0,156) nach IVI abfiel. Für das Verhältnis zwischen Läsion und Scheibe wurde in beiden Gruppen eine signifikante Abnahme verzeichnet.
(sas)