BURSA (Biermann) – Bei Patienten mit einem komplizierten Neovaskularisationsglaukom (NVG) infolge einer ischämischen Netzhauterkrankung führt ein kombinierter operativer Eingriff, der eine Pars-plana-Vitrektomie (ppV) mit panretinaler Photokoagulation (PRP) sowie eine Ahmed-Valve-Glaukom-Drainagesystem-Implantation (GDI) ± Phakoemulsifikation (Phako) umfasst, zu – dem schwerwiegenden Krankheitsbild angemessenen – guten Ergebnissen. Dieses Fazit ziehen die Verfasser einer aktuellen Veröffentlichung.
Die Wissenschaftler überprüften retrospektiv medizinische Unterlagen zu 15 Patienten/Augen mit einem NVG aufgrund einer Diabetischen Retinopathie (n=11) oder einer retinalen Zentralvenenthrombose (n=4). In allen Fällen lagen eine ausgeprägte Glaskörperblutung und bei 8 Patienten zusätzlich ein starkes Hyphäma ohne Funduseinblick vor. Bei allen Patienten wurde 3 Tage präoperativ Bevacizumab intravitreal verabreicht. Der chirurgische Eingriff erfolgte bei 12 Patienten mit Phako und Kunstlinsenimplantation und in 3 pseudophaken Fällen ohne Phako. Die Arbeitsgruppe evaluierte die postoperativen Komplikationen, den Augeninnendruck (IOD) sowie die bestkorrigierte Sehschärfe (BCVA). Die mittlere Nachbeobachtungszeit lag bei 24,4±14,56 Monaten.
Die Forscher ermittelten, dass sich der mittlere präoperative IOD von 50,06±14,56 mmHg nach 1 Tag auf 11,06± 8,22 bzw. nach 7 Tagen auf 12,66±7,27, nach 3 Monaten auf 18,64±7,05, nach 6 Monaten auf 16,28±1,68 sowie nach 12 Monaten auf 16,92±2,12 mmHg verbesserte (alle p=0,001). Die mittlere BCVA stieg von Handbewegungen/Lichtprojektion auf 0,08 dezimal nach 12 Monaten an (p=0,001). Des Weiteren beobachteten die Retinologen in der frühen postoperativen Phase in 6 Fällen (40%) eine Fibrinreaktion und in 2 Fällen (13,3%) ein Hyphäma. Ein Auge entwickelte eine Phthisis und bei 4 Augen (27%) war eine operative Revision des GDI erforderlich.
(tt)