XUZHOU (Biermann) – Bei Patienten mit einem neovaskulären Sekundärglaukom (NVG) infolge einer proliferativen Netzhauterkrankung stellt – neben der Therapie mit Anti-VEGF – eine adjunktive antiglaukomatöse Ultraschall-Zykloplastik ([UCP]; zyklodestruktiver Eingriff mit gezielter Koagulation von Teilen des Ziliarepithels) eine nichtinvasive geeignete Therapieoption dar. Darüber hinaus entspricht deren Wirksamkeitsprofil solchem nach einer invasiven Implantation eines Ahmed-Valve-Drainagesystems (ADV). Zu diesem Ergebnis kommen die Autoren einer aktuellen Veröffentlichung.
In ihre retrospektive Kohortenstudie schlossen die Wissenschaftler im Zeitraum 08/2020 bis 03/2022 insgesamt 43 Patienten (45 Augen) mit oben genannten Befunden ein, von denen 14 Patienten (15 Augen; mittleres Alter 52,27±12,89 Jahre) mit einer Kombination aus Anti-VEGF und UCP (UCP-Gruppe) sowie 29 Patienten (30 Augen; mittleres Alter 63,03±9,95 Jahre) mit Anti-VEGF und einem ADV (ADV-Gruppe) versorgt wurden. Die Arbeitsgruppe definierte einen Behandlungserfolg als einen Augeninnendruck (IOD) zwischen 11 bis 20 mmHg ± Einsatz von Antiglaukomatosa (AGM).
Die Forscher ermittelten als Funduspathologien bei 42 Augen eine proliferative Diabetische Retinopathie (PDR) sowie bei 3 Augen einen retinalen Gefäßverschluss. In der gesamten Kohorte wurde nach 3 Monaten ein Therapieerfolg verzeichnet. Ferner eruierten die Experten zur finalen Kontrolle nach 6 Monaten, dass sich die Erfolgsrate in der UCP-Gruppe mit 86,7% (13/15) von der in der ADV-Gruppe mit 90% (27/30) nicht signifikant unterschied. Des Weiteren sank der Augeninnendruck (IOD) sowie die Anzahl eingesetzter AGM beider Gruppen im Vergleich zum initialen Wert signifikant, während die Reduktion der Anzahl an AGM in der ADV- im Vergleich zur UCP-Gruppe zwischen dem 1. Tag bis zum 3. Monat signifikant stärker ausfiel. Demgegenüber wurden in der 1. postoperativen Woche bei den ADV- gegenüber den UCP-Augen signifikant geringere Werte auf einem Komfort-Fragebogen angegeben.
(tt)