Neovasku­lä­res Glau­kom und Trabe­ku­lek­to­mie mit Mitomycin‑C

Adjuvante intravitreale Anti-VEGF-Therapie verbessert kurzfristige Erfolge

4. Oktober 2023

NANNING (Bier­mann) – Aus einer aktu­el­len Arbeit geht hervor, dass Pati­en­ten mit einem neovasku­lä­ren Glau­kom (NVG), die sich einer Trabe­ku­lek­to­mie (TE) unter­zie­hen, von einer zusätz­li­chen intra­vit­rea­len Injek­ti­on mit Anti-VEGF zumin­dest kurz­fris­tig stär­ker profi­tie­ren als von einer allei­ni­gen TE.

Die Wissen­schaft­ler führ­ten eine Lite­ra­tur­re­cher­che mit Meta­ana­ly­se in PubMed, Coch­ra­ne Libra­ry, Embase sowie Web of Science bis 01/2023 durch und selek­tier­ten 6 retro­spek­ti­ve Vergleichs­stu­di­en und eine rando­mi­sier­te kontrol­lier­te Studie mit insge­samt 373 Augen, in denen eine TE mit Mitomycin‑C und mit versus ohne einer intra­vit­rea­len Anti-VEGF-Augmen­ta­ti­on bei Pati­en­ten mit einem NVG vergli­chen wurde. Die Arbeits­grup­pe legte als primä­ren Endpunkt den post­ope­ra­ti­ven Augen­in­nen­druck (IOD) fest. Die sekun­dä­ren Endpunk­te umfass­ten die chir­ur­gi­sche Erfolgs­ra­te sowie post­ope­ra­ti­ve Kompli­ka­tio­nen. Mithil­fe eines Random-Effect-Modells berech­ne­ten die Forschen­den die stan­dar­di­sier­te mitt­le­re Diffe­renz (SMD) und das 95%-KI für den post­ope­ra­ti­ven IOD als konti­nu­ier­li­che Varia­ble und das gepool­te rela­ti­ve Risiko (RR) und das 95%-KI für jedes Ereig­nis als dicho­to­me Varia­ble. Zusätz­lich wurden mittels des Begg- und Egger-Tests Publi­ka­ti­ons­bi­as beurteilt.

Die Forscher ermit­tel­ten in der TE + Anti-VEGF- im Vergleich zur allei­ni­gen TE-Gruppe ein signi­fi­kant gerin­ge­res Risiko für alle Kompli­ka­tio­nen (RR 0,60; 95%-KI 0,41–0,89; p=0,01), insbe­son­de­re bei solchem für Blutun­gen in der Vorder­kam­mer (RR 0,48; 95%-KI 0,24–0,98; p=0,04). Zudem konsta­tier­ten die Exper­ten in der kombi­nier­ten Gruppe eine signi­fi­kant höhere Erfolgs­ra­te als in der TE-Gruppe (RR 1,19; 95%-KI 1,02–1,40; p=0,03). Ferner wurde bei den TE + Anti-VEGF- gegen­über den TE-Augen eine signi­fi­kant stär­ke­re Reduk­ti­on des IOD von der 1. post­ope­ra­ti­ven Woche (SMD ‑1,36; 95%-KI ‑2,76–0,04; p=0,06) bis zum 6. Monat (SMD ‑0,79; 95%-KI ‑1,5 bis ‑0,07; p=0,03) verzeich­net, wohin­ge­gen der Unter­schied nach 12 Mona­ten keine Signi­fi­kanz mehr erreich­te (SMD ‑0,30; 95%-KI ‑1,61–1,02; p=0,66). (tt)

Autoren: Zhou X et al.
Korrespondenz: Yi Du; duyi@gxmu.edu.cn
Studie: Short-Term Outcomes of Trabeculectomy With or Without Anti-VEGF in Patients With Neovascular Glaucoma: A Systematic Review and Meta-Analysis
Quelle: Transl Vis Sci Technol 2023; Sep 1;12(9):12.
Web: dx.doi.org/10.1167/tvst.12.9.12

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