SARAGOSSA (Biermann) – Wie die Autoren einer aktuellen Studie berichten, wirkt subretinale Flüssigkeit (SRF) im Gegensatz zu intraretinaler Flüssigkeit (IRF) bei Patienten mit einer neovaskulären AMD (nAMD) schützend gegenüber einer Makula-Atrophie (MA) und kann infolgedessen in einem gewissen Ausmaß toleriert werden.
Im Rahmen ihrer multizentrischen Beobachtungsstudie evaluierten die Wissenschaftler im Zeitraum Januar 2010 bis September 2016 medizinische Aufzeichnungen zu 851 Patienten (973 Augen) mit therapienaiver nAMD ohne extrafovealer/subfovealer MA oder subretinaler Fibrose (SF) aus dem webbasierten Register „Fight-Retinal-Blindness!“ mit Real-World-Ergebnissen. Die Arbeitsgruppe teilte die Augen gemäß dem vorherrschenden Aktivitäts-Status der makulären Neovaskularisation (MNV) in inaktive Läsionen (n=442) sowie aktive Läsionen mit nur SRF (n=251) oder nur IRF (n=280) auf. Die Beobachtungszeit betrug 5 Jahre.
Die Forscher ermittelten, dass die SRF-Gruppe im Vergleich zur IRF- und der inaktiven Gruppe ein signifikant geringeres Risiko für eine subfoveale MA (HR 0,56; 95%-KI 0,36–0,88; p=0,024 und HR 0,47; 95%-KI 0,32–0,71; p=0,001) sowie für eine extrafoveale MA (HR 0,41; 95%-KI 0,27–0,61; p<0,001 und HR 0,50; 95%-KI 0,34–0,74; p=0,001) verzeichnete. Zudem erwies sich die Sehschärfe bei den IRF-Augen im Vergleich zu den SRF- und den inaktiven Augen nach 5 Jahren als signifikant schlechter (54,5 Buchstaben vs. 63,7 Buchstaben [beide Komparatoren]; p<0,001). Ebenso konstatierten die Retinologen, dass eine höhere Anzahl an Patienten in der IRF-Gruppe verglichen mit solcher in der SRF- und in der inaktiven Gruppe einen Visus ≤35 Buchstaben aufwies (25% vs. 9% und 14%; p<0,001).
Demgegenüber traten keine intergruppalen Unterscheide in Bezug auf die Entwicklung einer subfovealen SF auf, während das Risiko für eine extrafoveale SF in der SRF- und der inaktiven Gruppe signifikant geringer als in der IRF-Gruppe ausfiel (HR 0,65; 95%-KI 0,47–0,91; p=0,032 und HR 0,49; 95%-KI 0,36–0,66; p<0,001).
(tt)