Neovas­ku­lä­re AMD und Rani­bi­zu­mab versus natür­li­cher Verlauf

Trotz höherer Inzidenz von Makula-Atrophie signifikanten Visusanstieg ermittelt

16. Mai 2023

MADISON – Bei Pati­en­ten mit einer thera­pie­nai­ven neovas­ku­lä­ren AMD (nAMD) liegt die Inzi­denz einer Makula-Atro­phie (MA) unter einer intra­vit­rea­len Phar­ma­ko­the­ra­pie (IVI) mit Rani­bi­zu­mab (RBZ), insbe­son­de­re bei fehlen­der Fibro­sie­rung, höher als unter keiner Behand­lung, während ein funk­tio­nel­ler Gewinn ausschließ­lich in thera­pier­ten Augen auftritt. Dieses Fazit ziehen die Autoren einer Post-hoc-Analy­se der Phase-III-Studie MARINA.

In diese Analy­se schlos­sen die Wissen­schaft­ler 706 Pati­en­ten mit einer maku­lä­ren Neovas­ku­la­ri­sa­ti­on (MNV) vom Typ‑1 (subpig­ment­epi­the­li­al) oder mini­ma­lem Typ‑2 (subre­ti­nal) ein, bei denen über einen Zeit­raum von 24 Mona­ten monat­li­che IVI mit RBZ (0,3 mg [n=236] oder 0,5 mg [n=237]) oder Schein-IVI (n=233) erfolg­ten. Die Arbeits­grup­pe klas­si­fi­zier­te die MA als „inner­halb“, „angren­zend an“ oder „außer­halb“ der primä­ren MNV-Läsion. Ferner wurden mithil­fe einer multi­va­ria­ten logis­ti­schen Regres­si­on Risi­ko­fak­to­ren bestimmt, die mit einer MA asso­zi­iert waren. Die Forschen­den legten als Haupt­end­punk­te u.a. das Auftre­ten einer neuen MA bis Monat 24, deren Zusam­men­hang mit der MNV-Lage sowie die Progres­si­ons­ra­te der MA fest.

Die Forscher ermit­tel­ten, dass nach 24 Mona­ten eine neu aufge­tre­te­ne MA bei 36,8% der Augen in der RBZ‑0,3‑mg-Gruppe, bei 40,4% in der RBZ‑0,5‑mg-Gruppe sowie bei 21,0% in der Place­bo-Gruppe zu verzeich­nen war. Am häufigs­ten trat eine frische MA inner­halb der Ausgangs-MNV auf (RBZ 0,3 mg: 93,2%; RBZ 0,5 mg: 85,0% und Kontrol­le: 69,0%). Demge­gen­über war die quadrat­wur­zel­trans­for­mier­te Progres­si­ons­ra­te der MA in allen Grup­pen vergleich­bar (0,3–0,4 mm/Jahr). Ferner konsta­tier­ten die Reti­no­lo­gen, dass sich eine fehlen­de Fibro­se als einzi­ger Faktor für ein gestei­ger­tes MA-Risiko erwies (OR 2,7; 95%-KI 1,29–5,56). Darüber hinaus verbes­ser­te sich die Sehschär­fe in den RBZ-Grup­pen mit und ohne MA signi­fi­kant (RBZ 0,3 mg: +5,3 und +6,4 Buch­sta­ben; RBZ 0,5 mg: +9,8 und +8,0 Buch­sta­ben), während die VA in der Kontroll­grup­pe mit und ohne MA signi­fi­kant abfiel (-14,7 und ‑14,0 Buchstaben).

(tt)

Autoren: Blodi BA et al.
Korrespondenz: Barbara A Blodi; bablodi@wisc.edu
Studie: Prevalence of Macular Atrophy in the MARINA Study of Ranibizumab versus Sham for Neovascular Age-Related Macular Degeneration
Quelle: Ophthalmol Retina 2023; Apr 22;S2468-6530(23)00101-X.
Web: dx.doi.org/10.1016/j.oret.2023.03.004

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