SINGAPUR (Biermann) – Aus einer aktuellen Veröffentlichung geht hervor, dass Patienten mit einer unilateralen neovaskulären AMD (nAMD) ein höheres Risiko für eine Exsudation im Partnerauge verzeichnen als solche mit einer polypoidalen choroidalen Vaskulopathie (PCV), deren Prävalenz in der asiatischen Bevölkerung höher ausfällt als in der kaukasischen. Ferner haben die Autoren der Arbeit wichtige OCT-basierte Biomarker detektiert, welche Prädiktoren für eine Exsudation im 2. Auge darstellen.
In ihre prospektive Kohortenstudie schlossen die Wissenschaftler 488 asiatische Patienten mit einer einseitigen nAMD oder PCV ein, die sich im nationalen Augenzentrum des Singapore Eye Research Institutes vorstellten. Die Arbeitsgruppe evaluierte und verglich die 5‑Jahres-Inzidenz für ein Fortschreiten von einer trockenen in eine exsudativen Form der AMD bzw. der PCV im Partnerauge beider Gruppen.
Die Forscher ermittelten, dass die 5‑Jahres-Inzidenz für eine Progression im Partnerauge in der Gesamtkohorte bei 16,2% (95%-KI 12,0–20,2) lag. Eine PCV im 1. Auge war im Vergleich zur unilateralen nAMD mit einem geringeren Progressionsrisiko im 2. Auge assoziiert (9,8%; 95%-KI 5,1–14,3 vs. 22,9%; 95%-KI 15,8–29,3; p<0,01). Des Weiteren konstatierten die Retinologen bei folgenden bildgebenden Befunden eine Assoziation mit einer stärkeren Progression: Drusen (HR 2,11; 95%-KI 1,10–4,06), flache unregelmäßige Erhöhungen des retinalen Pigmentepithels ([RPE]; HR 2,86; 95%-KI 1,58–5,18) sowie eine RPE-Abhebung ([PED]; HR 3,01; 95%-KI 1,27–7,17). Darüber hinaus eruierten die Experten ein erhöhtes Risiko für ein Fortschreiten bei einem kombinierten Auftreten von weichen Drusen, subretinalen drusenoiden Ablagerungen sowie speziellen Subtypen einer PED (multilobulär bzw. spitzförmig). Zudem entwickelten sich im mittleren Zeitraum vor einer Exsudation folgende morphologische Befunde: PED 10,4±4,2 Monate, flache unregelmäßige RPE-Erhöhungen 11,1±6,0 Monate sowie subretinales hyperreflektives Material 6,9 ±4,3 Monate vorher.
(tt)