Neovasku­lä­re AMD und poly­po­ida­le choro­ida­le Vaskulopathie

Studie zeigt Unterschiede des Progressionsrisikos im Partnerauge auf

7. Februar 2023

SINGAPUR (Bier­mann) – Aus einer aktu­el­len Veröf­fent­li­chung geht hervor, dass Pati­en­ten mit einer unila­te­ra­len neovasku­lä­ren AMD (nAMD) ein höhe­res Risiko für eine Exsu­da­ti­on im Part­ner­au­ge verzeich­nen als solche mit einer poly­po­ida­len choro­ida­len Vaskulo­pa­thie (PCV), deren Präva­lenz in der asia­ti­schen Bevöl­ke­rung höher ausfällt als in der kauka­si­schen. Ferner haben die Autoren der Arbeit wich­ti­ge OCT-basier­te Biomar­ker detek­tiert, welche Prädik­to­ren für eine Exsu­da­ti­on im 2. Auge darstellen.

In ihre prospek­ti­ve Kohor­ten­stu­die schlos­sen die Wissen­schaft­ler 488 asia­ti­sche Pati­en­ten mit einer einsei­ti­gen nAMD oder PCV ein, die sich im natio­na­len Augen­zen­trum des Sing­a­po­re Eye Rese­arch Insti­tu­tes vorstell­ten. Die Arbeits­grup­pe evalu­ier­te und verglich die 5‑Jah­res-Inzi­denz für ein Fort­schrei­ten von einer trocke­nen in eine exsu­da­ti­ven Form der AMD bzw. der PCV im Part­ner­au­ge beider Gruppen.

Die Forscher ermit­tel­ten, dass die 5‑Jah­res-Inzi­denz für eine Progres­si­on im Part­ner­au­ge in der Gesamt­ko­hor­te bei 16,2% (95%-KI 12,0–20,2) lag. Eine PCV im 1. Auge war im Vergleich zur unila­te­ra­len nAMD mit einem gerin­ge­ren Progres­si­ons­ri­si­ko im 2. Auge asso­zi­iert (9,8%; 95%-KI 5,1–14,3 vs. 22,9%; 95%-KI 15,8–29,3; p<0,01). Des Weite­ren konsta­tier­ten die Reti­no­lo­gen bei folgen­den bild­ge­ben­den Befun­den eine Asso­zia­ti­on mit einer stär­ke­ren Progres­si­on: Drusen (HR 2,11; 95%-KI 1,10–4,06), flache unre­gel­mä­ßi­ge Erhö­hun­gen des reti­na­len Pigmen­t­epi­thels ([RPE]; HR 2,86; 95%-KI 1,58–5,18) sowie eine RPE-Abhe­bung ([PED]; HR 3,01; 95%-KI 1,27–7,17). Darüber hinaus eruier­ten die Exper­ten ein erhöh­tes Risiko für ein Fort­schrei­ten bei einem kombi­nier­ten Auftre­ten von weichen Drusen, subre­ti­na­len druseno­iden Abla­ge­run­gen sowie spezi­el­len Subty­pen einer PED (multi­lo­bu­lär bzw. spitz­för­mig). Zudem entwi­ckel­ten sich im mitt­le­ren Zeit­raum vor einer Exsu­da­ti­on folgen­de morpho­lo­gi­sche Befun­de: PED 10,4±4,2 Monate, flache unre­gel­mä­ßi­ge RPE-Erhö­hun­gen 11,1±6,0 Monate sowie subre­ti­na­les hyper­re­flek­ti­ves Mate­ri­al 6,9 ±4,3 Monate vorher.

(tt)

Autoren: Teo KYC et al.
Korrespondenz: Kelvin Yi Chong Teo; gmstyck@nus.edu.sg
Studie: Five-year Incidence of fellow eye neovascular involvement in age-related macular degeneration and polypoidal choroidal vasculopathy in an Asian population.
Quelle: Retina 2023; Feb 1;43(2):294-302.
Web: dx.doi.org/10.1097/IAE.0000000000003666

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