Neovasku­lä­re AMD und Künst­li­che Intelligenz

Biomarker zu Subtypen einer MNV detektiert

25. März 2024

WIEN (Bier­mann) – Die Autoren einer aktu­el­len Studie haben mithil­fe einer auto­ma­ti­sier­ten quan­ti­ta­ti­ven, auf Künst­li­cher Intel­li­genz (KI)-basierenden Analy­se verschie­de­ne bild­ge­ben­de Biomar­ker bei Subty­pen einer maku­lä­ren Neovasku­la­ri­sa­ti­on (MNV) vergli­chen und signi­fi­kan­te Unter­schie­de fest­ge­stellt, die prognos­tisch hilf­reich sein können.

Im Rahmen ihrer retro­spek­ti­ven Quer­schnitts­stu­die führ­ten die Wissen­schaft­ler eine KI-basier­te Analy­se von 34.528 OCT-B-Scans zu 281 Augen mit einer MNV vom Typ‑3 ([MNV3]; unifo­kal n=250; multi­fo­kal n=31), zu 55 Augen mit MNV2 sowie zu 121 Augen mit MNV1 (poly­po­idal n=30; nicht­po­ly­po­idal n=91) durch. Alle Augen erwie­sen sich als thera­pi­e­na­iv. Die Arbeits­grup­pe verglich die Mittel­wer­te und Wärme­kar­ten der Volu­mi­na von intra­r­e­ti­na­len und subre­ti­na­len Flüs­sig­kei­ten (IRF; SRF), Pigmen­t­epi­thel­ab­he­bun­gen (PED), hyper­re­flek­ti­ven Foci (HRF) sowie der reti­na­len Dicke (RT).

Die Forscher ermit­tel­ten, dass Augen mit MNV3 den höchs­ten Mittel­wert des Volu­mens an IRF (291±290 nl), RT (357±49 µm) sowie HRF (80±70 nl) aufwie­sen (p<0,05). Demge­gen­über wurde bei Augen mit MNV1 der höchs­te Mittel­wert an SRF (492±586 nl) verzeich­net, während bei solchen mit MNV3 der nied­rigs­te (218±382 nl) vorlag (p<0,05). Ferner eruier­ten die Reti­no­lo­gen mittels Wärme­kar­ten bei allen MNV-Subty­pen, dass sich IRF auf die Fovea nahezu beschränkt zeigte, wohin­ge­gen SRF über die gesam­te Makula verteilt war. Augen mit MNV3 wiesen zudem SRF, HRF und PED insbe­son­de­re im tempo­ra­len Maku­la­be­reich auf. Darüber hinaus fielen die Mittel­wer­te an IRF, HRF und PED bei multi­fo­ka­len im Vergleich zu unifo­ka­len MNV3-Läsio­nen höher aus, während sich solche an SRF, HRF, RT und PED bei poly­po­ida­len gegen­über nicht­po­ly­po­ida­len MNV1-Subty­pen als gestei­ger­ter erwiesen.

Die Autoren resü­mie­ren, dass sich SRF als ein Biomar­ker für MNV1 (choro­ida­ler Ursprung) und IRF, HRF und RT als Biomar­ker für MNV3 (reti­na­ler Ursprung) eignen. Zudem weisen sowohl poly­po­ida­le MNV1- als auch multi­fo­ka­le MNV3-Läsio­nen die stärks­te Exsu­da­ti­on aller Unter­for­men auf.

(tt)

Autoren: Najeeb BH et al.
Korrespondenz: Bilal Haj Najeeb; bilal.hajnajeeb@meduniwien.ac.at
Studie: An automated comparative analysis of the exudative biomarkers in neovascular age-related macular degeneration, The RAP Study: Report 6
Quelle: Am J Ophthalmol 2024; Feb 28:S0002-9394(24)00068-0.
Web: dx.doi.org/10.1016/j.ajo.2024.02.018

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