RIBEIRÃO PRETO (Biermann) – Bei Propranolol handelt es sich um einen unspezifischen beta-adrenergen Rezeptor-Blocker, der bislang bei Hämangiomen intravitreal appliziert wird und über eine Inhibition der Expression von VEGF zu einer Tumorregression führt. Wie die Autoren einer aktuellen Arbeit nun berichten, führt eine intravitreale Kombinationstherapie (IVI) mit einem klassischen VEGF-Inhibitor und Propranolol bei Patienten mit einer neovaskulären AMD (nAMD) zu funktionellen und morphologischen Verbesserungen ohne neue Sicherheitssignale oder eine okuläre Toxizität,
In ihre prospektive klinische Studie der Phase I (BEVALOL) schlossen die Wissenschaftler 11 Patienten/Augen mit nAMD ein und führten 3‑monatliche IVI mit Bevacizumab (1,25 mg/0,05 ml) und Propranolol (50 µg/0,05 ml) durch. Die Arbeitsgruppe überprüfte die bestkorrigierte Sehschärfe (BCVA), mithilfe der multimodalen Bildgebung morphologische Veränderungen sowie mittels der Vollfeld-Elektroretinographie (ERG) toxische Veränderungen der Photorezeptoren nach 4 bzw. 8 und 12 Wochen.
Die Forschenden legten als primäre Endpunkte unerwünschte Ereignisse (UE) sowie anhand von Amplitudenveränderungen der mittleren a- und b‑Wellen im ERG das Auftreten einer retinalen Toxizität fest.
Die Forscher ermittelten nach 12 Wochen, dass kein Patient signifikante Unterschiede im ERG zum Ausgangswert (p≥0,151), eine intraokuläre Inflammation, eine Endophthalmitis oder einen Anstieg des Augeninnendruckes um >4 mmHg zum initialen Wert aufwies. Zudem verbesserte sich die mittlere BCVA von 0,79±0,09 logMAR (0,16 dezimal) zu Studienbeginn auf 0,61±0,10 logMAR (0,25 dez) nach 4 Wochen, auf 0,53±0,10 logMAR (0,32 dez) nach 8 Wochen sowie auf 0,51±0,09 logMAR (0,32 dez) nach 12 Wochen (alle p<0,0001). Ferner eruierten die Retinologen eine Abnahme der zentralen Netzhautdicke (CST) von 462±45 µm präoperativ auf 385±37 µm nach 4 Wochen (p<0,004), auf 356±29 µm nach 8 Wochen (p<0,0001) sowie auf 341±24 µm nach 12 Wochen (p<0,0001).
(tt)