WÜRZBURG (Biermann) – Intravitreale Injektionen (IVI) mit Brolucizumab (BCZ) bei Patienten mit therapienaiver neovaskulärer AMD (nAMD) führen zu signifikanten funktionellen und morphologischen Erfolgen. Bei Patienten mit einer nicht therapienaiven und refraktären nAMD bewirken verlängerte IVI-Intervalle nach einem Wechsel auf BCZ eine anatomische Verbesserung sowie eine Stabilisierung der Funktion. So lautet das Fazit der Autoren einer aktuellen Arbeit.
In ihre retrospektive Studie schlossen die Wissenschaftler 33 Patienten (34 Augen) mit therapienaiver ([TN]; n=17) oder therapierefraktärer nAMD ([RT]; n=17; vorbehandelt mit Ranibizumab, Bevacizumab oder Aflibercept; Persistenz von intraretinaler Flüssigkeit [IRF] und/oder subretinaler Flüssigkeit [SRF] und/oder Pigmentepithelabhebung [PED] unter 4‑wöchentlichen Intervallen [Q4W]) ein, die im Zeitraum 2020 bis 2021 mit BCZ-IVI (3‑monatliche Upload-IVI und Treat-and-Extend-Regime) behandelt und ≥1 Jahr beobachtet wurden. Die Arbeitsgruppe legte als primären Endpunkt die bestkorrigierte Sehschärfe (BCVA) fest. Die sekundären Endpunkte umfassten die zentrale Fovea-Dicke (CFT), IRF, SRF sowie PED zu jedem Kontrollzeitpunkt.
Die Forscher ermittelten in der TN-Gruppe nach dem Upload signifikante Verbesserungen der mittleren BCVA und der mittleren CFT (p=0,01; p<0,0001), die sich während des Studienverlaufs weiter verbesserten (p=0,003; p=0,001). Demgegenüber veränderte sich in der RT-Gruppe die mittlere BCVA nach der Aufsättigung nicht signifikant zum Ausgangswert, während die mittlere CFT signifikant abnahm (p<0,0001) und sich im Verlauf auf diesem Niveau hielt. Ferner stellten die Retinologen in der TN- gegenüber der RT-Gruppe nach 1 Jahr eine geringere Anzahl an Augen mit einer PED (6 vs.14; p=0,005) bzw. mit SRF (2 vs. 10; p=0,003) sowie ein signifikant längeres Behandlungsintervall (12,3 ±0,6 vs. 8,66 ±0,5 Wochen; p=0,0001; Q12W-Intervall 82,2% in der TN- und 6,6% in der RT-Gruppe) fest.
(tt)