RUEIL-MALMAISON – Aus einer Zwischenanalyse der prospektiven multizentrischen Phase-IIIb-Studien OCTOPUS und SWIFT zu therapienaiven und vorbehandelten Patienten mit einer neovaskulären AMD (nAMD), die mit Brolucizumab (BCZ) behandelt wurden, geht hervor, dass ein erhöhtes Risiko für eine intraokuläre Inflammation (IOI), einschließlich retinaler Vaskulitiden und Gefäßokklusiones, insbesondere in der Upload-Phase, besteht. Den Studienverfassern zufolge sollten Patienten daher über die mögliche Symptomatik ausführlich aufgeklärt und eine Behandlung mit Corticosteroiden (CS) zügig begonnen werden.
In ihre Analyse schlossen die Wissenschaftler 505 Augen/Patienten mit einer nAMD ein, bei denen intravitreale Injektionen (IVI) mit BCZ verabreicht wurden. Die Arbeitsgruppe evaluierte das IOI-bezogene Sicherheitsprofil, während von einem Prüfungsausschuss u.a. Berichte zu IOI-assoziierten unerwünschten Ereignissen (UE) überprüft wurden.
Die Forscher ermittelten, dass 53 Augen (10,5%) nach einem medianen Zeitraum von 8,8 Monaten ≥1 IOI-bedingtes UE entwickelten. Die Inzidenz aller IOI-bezogenen UE (unabhängig von einer Vorbehandlung) lag bei 10,5%. Unter diesen betrug die Inzidenz für IOI ohne retinale Beteiligung 7,1% sowie mit einer solchen 3,4% (2,0% mit Vaskulitiden; 1,4% mit Gefäßverschlüssen ± Vaskulitiden). Des Weiteren eruierten die Retinologen, dass vor dem 1. IOI-assoziierten UE im Median 2 BCZ-IVI appliziert und 81,1% der UE während der Upload-Phase im Median 25 Tage nach der letzten BCZ-IVI verzeichnet wurden. Als häufigste Symptome wurden Floater (52,8%) und eine verminderte Sehschärfe (37,8%) angegeben. 86,8% der UE (n=46) wurden entweder mit topischen (75,5%), intravitrealen (26,8%) oder systemischen (28,3%) CS behandelt. Die Visusveränderung zum Ausgangswert insgesamt lag nach Remission der IOI bei 1 Buchstaben (Bereich ‑74 bis +32 Buchstaben) und nach einer okklusiven Vaskulitis bei ≥ ‑15 Buchstaben. Zudem wurde die BCZ-Behandlung in allen Fällen nach dem 1. IOI-assoziierten UE beendet.
(tt)