Neovasku­lä­re AMD und intrao­ku­lä­re Inflamma­ti­on nach Brolucizumab

Sofortige Corticosteroidtherapie erweist sich prognostisch als essenziell

17. Oktober 2023

RUEIL-MALMAISON – Aus einer Zwischen­ana­ly­se der prospek­ti­ven multi­zen­tri­schen Phase-IIIb-Studi­en OCTOPUS und SWIFT zu thera­pi­e­nai­ven und vorbe­han­del­ten Pati­en­ten mit einer neovasku­lä­ren AMD (nAMD), die mit Brolu­ci­zumab (BCZ) behan­delt wurden, geht hervor, dass ein erhöh­tes Risiko für eine intrao­ku­lä­re Inflamma­ti­on (IOI), einschließ­lich reti­na­ler Vasku­lit­i­den und Gefäß­ok­klu­sio­nes, insbe­son­de­re in der Upload-Phase, besteht. Den Studi­en­ver­fas­sern zufol­ge soll­ten Pati­en­ten daher über die mögli­che Sympto­ma­tik ausführ­lich aufge­klärt und eine Behand­lung mit Corti­cos­te­ro­iden (CS) zügig begon­nen werden.

In ihre Analy­se schlos­sen die Wissen­schaft­ler 505 Augen/Patienten mit einer nAMD ein, bei denen intra­vit­rea­le Injek­tio­nen (IVI) mit BCZ verab­reicht wurden. Die Arbeits­grup­pe evalu­ier­te das IOI-bezo­ge­ne Sicher­heits­pro­fil, während von einem Prüfungs­aus­schuss u.a. Berich­te zu IOI-asso­zi­ier­ten uner­wünsch­ten Ereig­nis­sen (UE) über­prüft wurden.

Die Forscher ermit­tel­ten, dass 53 Augen (10,5%) nach einem media­nen Zeit­raum von 8,8 Mona­ten ≥1 IOI-beding­tes UE entwi­ckel­ten. Die Inzi­denz aller IOI-bezo­ge­nen UE (unab­hän­gig von einer Vorbe­hand­lung) lag bei 10,5%. Unter diesen betrug die Inzi­denz für IOI ohne reti­na­le Betei­li­gung 7,1% sowie mit einer solchen 3,4% (2,0% mit Vasku­lit­i­den; 1,4% mit Gefäß­ver­schlüs­sen ± Vasku­lit­i­den). Des Weite­ren eruier­ten die Reti­no­lo­gen, dass vor dem 1. IOI-asso­zi­ier­ten UE im Median 2 BCZ-IVI appli­ziert und 81,1% der UE während der Upload-Phase im Median 25 Tage nach der letz­ten BCZ-IVI verzeich­net wurden. Als häufigs­te Sympto­me wurden Floa­ter (52,8%) und eine vermin­der­te Sehschär­fe (37,8%) ange­ge­ben. 86,8% der UE (n=46) wurden entwe­der mit topi­schen (75,5%), intra­vit­rea­len (26,8%) oder syste­mi­schen (28,3%) CS behan­delt. Die Visus­ver­än­de­rung zum Ausgangs­wert insge­samt lag nach Remis­si­on der IOI bei 1 Buch­sta­ben (Bereich ‑74 bis +32 Buch­sta­ben) und nach einer okklu­si­ven Vasku­li­tis bei ≥ ‑15 Buch­sta­ben. Zudem wurde die BCZ-Behand­lung in allen Fällen nach dem 1. IOI-asso­zi­ier­ten UE beendet.

(tt)

Autoren: Bodaghi B et al.
Korrespondenz: Anne Ponthieux; anne.ponthieux@novartis.com
Studie: Detection and Management of Intraocular Inflammation after Brolucizumab Treatment for Neovascular Age-Related Macular Degeneration
Quelle: Ophthalmol Retina 2023; Oct;7(10):879-891.
Web: dx.doi.org/10.1016/j.oret.2023.06.009

html

Aus rechtlichen Gründen (Heilmittelwerbegesetz) dürfen wir die Informationen nur an Fachkreise weitergeben.