BEACHWOOD (Biermann) – Eine aktuelle Studie hat gezeigt, dass Patienten mit einer neovaskulären AMD (nAMD), die mit gängigen VEGF-Inhibitoren behandelt werden, von einem Wechsel auf Brolucizumab (BCZ) in der Hinsicht profitieren, dass die Behandlungsintervalle signifikant verlängert und die morphologischen Befunde verbessert werden sowie die Sehschärfe (VA) stabil bleibt.
In ihre retrospektive Real-World-Studie schlossen die Wissenschaftler 482 Augen mit nAMD ein, bei denen ein Switch auf BCZ erfolgte, und teilten diese in 3 Gruppen auf. Die BCZ-Kohorte bildeten alle 482 Augen, bei denen ≥1 intravitreale Injektion (IVI) mit BCZ während des gesamten Studienzeitraums durchgeführt wurde. Die 2. Gruppe umfasste 174 Augen der BCZ-Kohorte, bei denen ≥3 BCZ-IVI über eine Beobachtungszeit von ≥12 Monaten verabreicht wurden. Zur 3. Gruppe zählten 95 Augen der 2. Gruppe, bei denen ≥3 BCZ-IVI über einen Zeitraum von ≥18 Monaten appliziert wurden.
Die Forscher ermittelten, dass sich die mittlere VA nach 12 bzw. 18 Monaten im Vergleich zum Ausgangswert nicht signifikant veränderte (-1,1 Buchstaben; p=0,42 bzw. 0,0 Buchstaben; p=0,98) und auch unbeeinflusst von der Intervall-Länge sowie der VA vor dem Wechsel blieb. Die Therapieintervalle wurden hingegen nach dem Switch auf BCZ bis Monat 12 um 26,9 Tage und bis Monat 18 um 36,3 Tage verlängert (beide p<0,0001). Darüber hinaus stellten die Retinologen fest, dass das IVI-Intervall bei Augen mit einem prä-Switch-Intervall <8 Wochen bis Monat 12 um 23,6 Tage länger extendiert wurde als bei solchen mit einem vorangegangenen Intervall von ≥8 Wochen. Zudem reduzierte sich die mittlere zentrale Makula-Dicke (CMT) nach 12 bzw. 18 Monaten signifikant gegenüber dem Wert zu Studienbeginn (-35,2 bzw. ‑38,9 µm; beide p<0,0001). Intraokuläre inflammatorische Komplikationen beobachteten die Experten bei 22 der 482 Augen (4,6%), darunter 4 mit begleitender retinaler Vaskulitis und 2 mit zusätzlichem retinalen Gefäßverschluss.
(tt)