Neovasku­lä­re AMD und Fari­ci­m­ab-Phar­ma­ko­the­ra­pie im realen Leben

Einmalige intravitreale Injektion erweist sich bereits als wirksam und sicher

4. April 2023

LONDON (Bier­mann) – Eine aktu­el­le Studie hat gezeigt, dass der erste intra­vit­re­al inji­zier­ba­re (IVI) bispe­zi­fi­sche Anti­kör­per Fari­ci­m­ab ([FAB]; gleich­zei­ti­ge Inhi­bi­ti­on von Angiopoietin‑2 und VEGF‑A) bei Pati­en­ten mit neovasku­lä­rer AMD (nAMD) bereits nach 1‑maliger Verab­rei­chung zu einer funk­tio­nel­len und morpho­lo­gi­schen Verbes­se­rung führt.

In ihre retro­spek­ti­ve Fall­stu­die mit Daten aus der klini­schen Routi­ne­pra­xis schlos­sen die Wissen­schaft­ler 9 Pati­en­ten (6 vorbe­han­delt und 3 thera­pi­e­na­iv; insge­samt 11 Augen) mit nAMD ein, die im Zeit­raum Mai bis Novem­ber 2022 mit FAB behan­delt wurden. Die Arbeits­grup­pe evalu­ier­te zu Studi­en­be­ginn und 1 Monat nach der ersten FAB-IVI die best­kor­ri­gier­te Sehschär­fe (BCVA), die Befun­de der OCT, der Ultraweitwinkel(UWF)- sowie der herkömm­li­chen Fundus-Auto­fluo­res­zenz (FAF), insbe­son­de­re im Hinblick auf die zentra­le Netz­haut­di­cke (CST), auf intra- und subre­ti­na­le Flüs­sig­keit (SRF; IRF) sowie auf eine Pigmen­t­epi­thel­ab­he­bung (PED).

Die Forscher ermit­tel­ten in der Gruppe der nicht thera­pi­e­nai­ven Pati­en­ten, bei denen bislang im Median 8 IVI mit VEGF-Inhi­bi­to­ren in einem mitt­le­ren IVI-Inter­vall von 36 Tagen erfolgt waren, dass sich die mitt­le­re BCVA sowie die mitt­le­re CST von 0,612±0,75 logMAR (0,25 dezi­mal) sowie 256,16±12,98 µm zu Studi­en­be­ginn 1 Monat nach der ersten IVI signi­fi­kant auf 0,387±0,54 logMAR (0,4 dezi­mal) bzw. 245,43±15,34 µm verbes­ser­ten. Bei den naiven Pati­en­ten stieg die mitt­le­re BCVA nur leicht von 0,33±0,29 auf 0,30±0,29 logMAR (0,5 dezi­mal) an, während sich die mitt­le­re CST von 874,67±510,86 auf 536,04±36,15 µm signi­fi­kant verrin­ger­te. Die Reti­no­lo­gen konsta­tier­ten für die Gesamt­ko­hor­te einen signi­fi­kan­ten Anstieg der BCVA um 0,21±0,41 logMAR bzw. eine signi­fi­kan­te Reduk­ti­on der CST um 238,44±114,9 µm sowie eine komplet­te Remis­si­on der SRF bei 6 von 8 Augen (75%) und der IRF bei 2 von 3 Augen (66,67%). Zudem wurden bei allen Augen morpho­lo­gi­sche Verän­de­run­gen einer druseno­iden PED bzw. keine FAB-beding­ten uner­wünsch­ten Ereig­nis­se beobachtet.

(tt)

Autoren: Stanga PE et al.
Korrespondenz: Paulo Eduardo Stanga; p.stanga@theretinacliniclondon.com
Studie: Faricimab in neovascular AMD: first report of real-world outcomes in an independent retina clinic
Quelle: Eye (Lond) 2023; Mar 23 (online ahead of print)
Web: dx.doi.org/10.1038/s41433-023-02505-z

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