Neovasku­lä­re AMD und Ergeb­nis­se nach einer Anti-VEGF-Therapie

Studie liefert Hinweise auf geeignete diagnostische Hilfsmittel

20. Dezember 2022

CHENNAI (Bier­mann) – Bei Pati­en­ten mit einer neovasku­lä­ren AMD (nAMD) können quan­ti­ta­ti­ve Verbes­se­run­gen der Netz­haut­funk­ti­on nach einer Anti-VEGF-Thera­pie mithil­fe der Mikrope­ri­me­trie sowie der Spec­tral-Domain-OCT (SD-OCT) veri­fi­ziert werden. Dieses Fazit ziehen die Autoren einer aktu­el­len Arbeit.

In ihre prospek­ti­ve Inter­ven­ti­ons­stu­die schlos­sen die Wissen­schaft­ler 18 Patienten/Augen mit nAMD ein, die mit Beva­ci­zumab ([BEZ]; 1 Injek­ti­on im Upload und Pro-re-nata-Regime) behan­delt wurden.

Mithil­fe der kine­ti­schen MP-1-Mikrope­ri­me­trie erfass­te die Arbeits­grup­pe die quan­ti­ta­ti­ve Verän­de­rung der reti­na­len Sensi­ti­vi­tät im zentra­len 20°-Gesichtsfeld mit 33 Stimu­li im Bereich der erhöh­ten zentra­len Fovea-Dicke (CFT), die mittels der SD-OCT gemes­sen wurde und evalu­ier­te die quan­ti­ta­ti­ve zentra­le Fixa­ti­ons­sta­bi­li­tät inner­halb eines 2°-Kreises um die Fovea. Der schwächs­te noch erkann­te Stimu­lus wurde als Grenz­wert der reti­na­len Sensi­ti­vi­tät in Dezi­bel (dB) defi­niert. Die Dichte und Größe des Skotoms wurde als abso­lut (keine Schwel­le zu sehen [0 dB]) und rela­tiv (Schwel­len­wert ≥0 bis <10 dB) klassifiziert.

Die Arbeits­grup­pe erhob die Befun­de präope­ra­tiv sowie nach 1 und 3 Monaten.

Die Forscher ermit­tel­ten, dass sich die reti­na­le Sensi­ti­vi­tät von 3,77±3,13 dB zu Studi­en­be­ginn auf 5,59±2,56 dB nach 1 Monat (p=0,015) bzw. auf 4,93±2,42 dB nach 3 Mona­ten verbes­ser­te (p=0,05). Zudem sank die abso­lu­te Skotom­grö­ße nach 3 Mona­ten signi­fi­kant ab (p=0,030), während sich die rela­ti­ve signi­fi­kant stei­ger­te (p=0,013). Eine stabi­le Fixa­ti­on lag bei 4 Augen (22,2%) initi­al vor, welche sich auf 9 Augen (50%) final erhöh­te, jedoch nicht signi­fi­kant (p=0,164). Auch die Sehschär­fe stieg insge­samt nicht signi­fi­kant von 0,62±0,36 logMAR initi­al auf 0,52±0,36 logMAR nach 1 Monat sowie auf 0,48±0,34 logMAR nach 3 Mona­ten an (p=0,40). Demge­gen­über konsta­tier­ten die Reti­no­lo­gen wieder­um eine signi­fi­kan­te Reduk­ti­on der CFT von 274,61±117,95 µm präope­ra­tiv auf 179,83±84,16 µm nach 1 Monat sowie auf 179,00±126,55 µm nach 3 Mona­ten (p=0,013).

(tt)

Autoren: Damkondwar DR et al.
Korrespondenz: Rajiv Raman; rajivraman@gmail.com
Studie: Morphological and functional retinal changes in neovascular age-related macular degeneration treated with intravitreal bevacizumab
Quelle: Indian J Ophthalmol 2022; Dec;70(12):4376-4382.
Web: dx.doi.org/10.4103/ijo.IJO_1184_22

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