CHENNAI (Biermann) – Bei Patienten mit einer neovaskulären AMD (nAMD) können quantitative Verbesserungen der Netzhautfunktion nach einer Anti-VEGF-Therapie mithilfe der Mikroperimetrie sowie der Spectral-Domain-OCT (SD-OCT) verifiziert werden. Dieses Fazit ziehen die Autoren einer aktuellen Arbeit.
In ihre prospektive Interventionsstudie schlossen die Wissenschaftler 18 Patienten/Augen mit nAMD ein, die mit Bevacizumab ([BEZ]; 1 Injektion im Upload und Pro-re-nata-Regime) behandelt wurden.
Mithilfe der kinetischen MP-1-Mikroperimetrie erfasste die Arbeitsgruppe die quantitative Veränderung der retinalen Sensitivität im zentralen 20°-Gesichtsfeld mit 33 Stimuli im Bereich der erhöhten zentralen Fovea-Dicke (CFT), die mittels der SD-OCT gemessen wurde und evaluierte die quantitative zentrale Fixationsstabilität innerhalb eines 2°-Kreises um die Fovea. Der schwächste noch erkannte Stimulus wurde als Grenzwert der retinalen Sensitivität in Dezibel (dB) definiert. Die Dichte und Größe des Skotoms wurde als absolut (keine Schwelle zu sehen [0 dB]) und relativ (Schwellenwert ≥0 bis <10 dB) klassifiziert.
Die Arbeitsgruppe erhob die Befunde präoperativ sowie nach 1 und 3 Monaten.
Die Forscher ermittelten, dass sich die retinale Sensitivität von 3,77±3,13 dB zu Studienbeginn auf 5,59±2,56 dB nach 1 Monat (p=0,015) bzw. auf 4,93±2,42 dB nach 3 Monaten verbesserte (p=0,05). Zudem sank die absolute Skotomgröße nach 3 Monaten signifikant ab (p=0,030), während sich die relative signifikant steigerte (p=0,013). Eine stabile Fixation lag bei 4 Augen (22,2%) initial vor, welche sich auf 9 Augen (50%) final erhöhte, jedoch nicht signifikant (p=0,164). Auch die Sehschärfe stieg insgesamt nicht signifikant von 0,62±0,36 logMAR initial auf 0,52±0,36 logMAR nach 1 Monat sowie auf 0,48±0,34 logMAR nach 3 Monaten an (p=0,40). Demgegenüber konstatierten die Retinologen wiederum eine signifikante Reduktion der CFT von 274,61±117,95 µm präoperativ auf 179,83±84,16 µm nach 1 Monat sowie auf 179,00±126,55 µm nach 3 Monaten (p=0,013).
(tt)